Ich muß offenkundig noch einige Dinge üben. Z.B., wie man ein vor längerer Zeit eingefrorenes Kartoffelpüree (das damals vor allem ausschließlich nach Muskat schmeckte) im Backofen in eine Art von Form bekommt, die am Ende nicht an die Stoffwechselendprodukte von Rindtieren erinnert. Obwohl es damit geschmacklich nichts zu tun hatte, überraschenderweise, wie man das abstrakt so feststellen muß. Die Schärfe des Muskats war fort, es war wirklich angenehm, taucht aber nachvollziehbarerweise nur sehr versteckt im Bild auf.
Es gab den Wunsch nach gebratenem Lachs. Ich halte davon weniger, war aber wieder einmal indifferent, also, von mir aus: Die Lachsfilets wurden folglich in der Pfanne eher kurz gebraten, mit ein wenig Knoblauch, Thymianzweigen, leicht gesalzen; etwas Butter und unbehandelte Zitronen kamen noch dazu. Das Ganze schmorte kurze Zeit vor sich hin. Die Filets wurden mehrfach mit dem Butter-Öl-Gemisch übergossen und waren dann am Ende nicht ganz so trocken, wie von mir befürchtet. Und es ist nicht einmal etwas angebrannt. Folglich wurde auch die Küche nicht blau, und der Rauchmelder schlug nicht an, als ich die Tür zum Flur öffnete. Wir hatten das alles schon. Und so erhielt ich immerhin meine kleine Freude am Nichteintritt eines Ereignisses.
Dazu in Butterschmalz geschmorte Mohrüben. Jemand mußte zwar jetzt auf seine geliebte Sauce verzichten. Aber so ist das nun mal mit Wünschen, sie haben immer auch ihre Begleitumstände, die man leicht vergißt.
Das ist alles wahrlich nicht weltbewegend, selbst wenn man es durch die Lupe der Sonntagsidylle betrachtet. Und hier findet sich auch der Grund, warum dieser Beitrag wieder so spät erscheint. Ich hasse es zu langweilen und gelangweilt zu werden, aber mehr an Unterhaltungswert kann ich besagtem Sonntag leider nicht abringen. Aber wie ich oben schon einmal erwähnte, mitunter ist auch der Nichteintritt des Mißlingens schon ein Wert an sich.
nachgetragen am 26. Februar
4 Kommentare:
Diese Lachsstücke mag ich eigentlich ganz gern, aber es besteht immer schnell die Gefahr, dass sie trocken werden, vor allem beim Braten. Da hilft nur große Hitze (beim Anbraten) und der Rest geht eigentlich ohne weitere Wärmezufuhr. Man sollte nicht versuchen, sie durch oder so eben gerade durch zu braten. Das ist zu spät. Einfach "gefühlt" halbroh zubereiten. Bis sie dann auf dem Teller zum Verzehr angekommen sind, haben sie den richtigen Garpunkt erreicht.
Eine schöne Variante ist das Dämpfen der Lachsstücke. Da fehlen natürlich die Röstaromen, aber ins Dampfwasser kann man schon ein paar passende Kräuter mitgeben. Dazu passt dann eine weiße Fischsoße, die allerdings ohne Lachsbeteiligung entsteht. Oder man macht Stampfkartoffeln. ;-)
Sind das diese bräunlichen Dingensdinger, die irgendwie wie ein paniertes Etwas aussehen? Wäre nicht eine Herzoginkartoffel oder eine Krokette eine schöne Verwendung für das alte Stampf gewesen?
Ja & Ja. Und ansonsten war ich schlicht hilflos, was den alten "Stampf" angeht.
Aus keiner Form kriegte ich es wieder raus, gut, vielleicht helfen neue Formen.
Die nachträgliche Form auf dem Blech haben sie offensichtlich eher nicht gehalten.
Aber das mit dem Mißtrauen bei den Gefühlen, nicht zuletzt beim Kochen, das kann ich vollinhaltlch unterschreiben. :)
So ein richtig schönes Kartoffelpü bekomme ich aus meiner Form auch nicht mehr raus. ;-)
Schön, wenn einem das Scheitern nett erklärt wird.
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