Sonntag, 20. September 2015

Sonntag &



Die Herbstzeitlose hat bisher hier jedes Jahr eindrucksvoll überstanden, vielleicht daher der Name.




Ich gestehe, die Erinnerung an den letzten Sonntag ist fast völlig geschwunden, obwohl die Hinterlassenschaften noch irgendwo erkaltet herumstehen. Sagen wir soviel, es gab zwei Varianten von Schweinsrouladen, einmal diejenige, wo Frau W. ihre Präsenz behauptete – mit einer gewohnten Füllung aus Speck, eingelegten Gurken und Zwiebeln. Und eine andere.

Und jetzt muß ich grübeln. Ich hatte Champignons angebraten, später Kräuter-Schmelzkäse dazugetan, Kräuter und Milch, das Ganze eingerührt, zusammenschmurgeln lassen, beiseite gestellt, die zwei anderen Schweinsrouladen, es waren insgesamt vier, mit Senf eingeschmiert und dann mit einer Scheibe gekochtem Hinterschinken und besagter Füllung belegt und eingerollt.

Das war gar nicht mal schlecht (schließlich muß es doch Auswege aus der Routine geben), mit anderen Worten, ich habe das andere Exemplar den nächsten Morgen ohne Gewissensbisse kalt als Frühstück aufgefressen.

Beides wurde in der Pfanne gebraten. Die andere Variante natürlich in ausgelassenem Speck. Eine Sauce gab es nur von der traditionellen Machart, mit der Zugabe von viel Rinderfond, soviel ich mich erinnere. Am Ende ermangelte es einfach der Geduld. Von dem Salat weiß ich weiter nichts, der wurde den Tag auch nicht angerührt, der Rest schon.





nachgetragen am 22. September

3 Kommentare:

DirkNB hat gesagt…

Die Gurken sehen aber ansprechend aus. Richtig schön snackbar. ;-)
Wenn ich an Rouladen denke, denke ich immer nur an den Klassiker, der ist dann aber aus Rindfleisch. Gefüllt mir den mütterlichen Klassikern: Speck, Gurke, Tomate, senfbestrichen ... Wobei ich mir durchaus andere Füllungen gefallen ließe, allein, der Fladen ummantelndes Fleisches hat Rind zu sein.
Vielleicht liegt es aber auch nur an einem festsitzenden Denkschema, das mir Schweine- oder Geflügelfleisch eher als kurzzubratendes verknüpft, während eine Roulade geschmort gehört. Aber solche Schemen gehören zerstört, zumal die Rouladen auf deinen Bildern recht appetitlich aussehen.
Andererseits esse ich zum Beispiel Saltimbocca auch ganz gern, was ja doch auch eine recht minimalische Art ist, etwas in Fleischfladen einzuwickeln. Ok, der Klassiker besteht aus Kalb und damit auch aus Rind, ist aber doch eher die Kurzbratversion.

MartininBroda hat gesagt…

Ja, das wurden sie auch.

Erst einmal Zustimmung. Daß es wieder Schweinerouladen wurden, war eigentlich nur ein erneutes Zugeständnis an die Wunderlichkeiten des Alters, das dann den Ehrgeiz weckte, da irgendwie Geschmack hineinzubekommen, was bei Schweinefleisch meiner festen Überzeugung nach eine Herausforderung darstellt. Daher auch wenigstens der Rinderfond in der Sauce.

Den Klassiker kenne ich mit Zwiebeln statt Tomate, fand es als Kind scheußlich, jetzt nicht mehr so. Das zu der beliebten Überzeugung, die Kindheit würde den Geschmackssinn prägen. Nein, muß sie nicht, man kann auch erwachsen werden, aber wenn man in den Trümmern der Erinnerung wühlt, läßt sich anschließend der eine oder andere Stein gelegentlich doch noch verwenden.

Ich fand meine Variante übrigens wirklich nicht so schlecht, das Problem war nur, der zu viele Käse lief aus und wurde dann beim Anbraten doch recht schnell - schwarz. Das müssen wir noch üben.



DirkNB hat gesagt…

Vielleicht mal richtigen Käse nehmen und nicht den aufgearbeiteten. ;-)
Schweinefleisch ist immer ein sehr dankbares Würzstück, im Sinne von: man kann viel mit gewürzen machen, da der Eigengeschmack nicht viel überdeckt. ;-)

Das mit der kindlichen Prägung mag sein, aber das gute ist, das sich der Geschmack wandelt. Spinat mochte ich allerdings schon als Kind gern, das ist auch so geblieben. In jüngsten Jahren vermied ich Kartoffelklöße, die mag ich mittlerweile sehr. Bei Kartoffelpuffern halte ich aber immer noch gern Abstand, so wie früher. Vielleicht schmeckt mir auch irgendwann Gemüsemais, den mochte ich noch nie (wobei ich alles andere von und mit Mais mag, nur nicht die gelben Perlen pur oder irgendwo mit drin). Aber das hatten wir wohl schon mal. Da kann es aber nix mit Kindeszeit gegeben haben, zumindest kann ich mich nicht erinnern, dass es seinerzeit Mais als Gemüse überhaupt gab.
Was mich aber sicher geprägt hat - wenn es mir auch erst so langsam bewusst wurde - ist die Liebe zu gutem Essen. Und vielfältigem. Dank der Kochkünste meiner Mutter.