Dienstag, 26. Juli 2016

Kleiner psychedelischer Nachtrag


Ach diese kleine schräge Geschichte muß ich doch nachtragen. Dieser Sommer ist typisch mitteleuropäisch merkwürdig. Innerhalb von Stunden wechselt das Wetter von Wolkenbruch zu sengender Sonne und wieder dem Gegenteil dazu. An diesem schon etwas zurückliegenden Tag war es wieder so. Der Vormittag drückend unangenehm, nachmittags wurde es besser, zum Abend hin wieder unerträglich. Keine Einbildung, ich habe recht nüchterne Bekannte gefragt, denen erging es ebenso.

Wir waren inzwischen von einer ganz lieben lebensklugen Frau sauberer gemacht worden (die Wohnung, bestimmter gesagt). Mein Fehler war vermutlich, mich nachmittags auf die Terrasse zu setzen. Warum? Nun es begann mit einem leichten Wind und dem entsprechenden, bekannten bedeutungsschwangeren Rauschen in den Blättern (etwas psychedelisch, aber nicht unangenehm; ein klar bestimmter, aber kaum beschreibbarer Zustand). Vermutlich war die Sonne weitergewandert.


Jedenfalls war mein Kopf plötzlich voll von Latein (das ich natürlich nicht verstand) und seltsamen Bildern, die Schloßkirche schwamm majestätisch in einem unbegrenzbaren Raum. Leider habe ich anschließend 2 Leute mit einem Bericht davon belästigt. Nur darum der Nachtrag. Mein Resumé bleibt bestehen, da hat sich der liebe Gott einfach mal vertan  (ich bin für Visionen völlig ungeeignet), oder es war der Anflug eines Sonnenstichs.

nachgetragen am 10. August

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