Dazu wollen wir denn doch etwas sagen.
Als die Alliierten 3 Wochen vor Kriegsende noch eben Potsdam auslöschen wollten, traf es auch die „Alte Post“, einen der schönsten Barockbauten aus der Zeit Friedrich II. (1783 von Georg Christian Unger). Da die Außenmauern stehen blieben, hätte man wieder aufbauen können, aber man wollte nicht.
Das „Haus des Reisens“ zeigte an: Es gibt keine Geschichte, und es tat dies in bemerkenswerter Häßlichkeit, bis auf eine Skulptur, die ein wenig versöhnte und erhalten blieb (die Metallplastik „Flugschiff“ von Peter Rohn verwies auf die Funktion des Hauses, und sie hat überlebt, irgendwo).
Denn auch dieses Gebäude wurde abgerissen, glücklicherweise. Mysteriöserweise gibt es in Potsdam immer noch über die üblichen Parteigrenzen hinweg das Bemühen, die größten Deformierungen des Nachkriegsaufbaus zu heilen. Es kam also zu einem Neubau, nicht so:
Oder so:
Sondern so:
Irgendjemand bei der Berliner Volksbank hatte wohl den Ehrgeiz, möglichst noch einiges an Rekonstruktion zu verhindern und mehr Moderne hineinzudrücken (natürlich nur verschwiemelt und nicht ehrlich erklärt, wie man hier nachlesen kann, oder hier). Egal. Man vergleiche einmal jenes mit diesem:
Da ist jetzt wenigstens Proportion, eine gefällige Fassade und eine Ahnung von Erinnerung. Nicht das pure Grausen der Leere wie zuvor.
Und da der Potsdamer Architekt Christian Wendland noch einiges des zur Vernichtung Vorgesehenen retten konnte, erheben sich wieder Skulpturen über dem Attikageschoß. Ursprünglich die damals bekannten vier Kontinente Europa, Asien Afrika und Amerika, sowie Merkur und Fama darstellend.
Letztlich ist dies eine tröstliche Geschichte. Wenn es doch nur zahlreiche mehr davon gäbe.
nachgetragen am 4. November
1 Kommentar:
When I visited Nürnberg, my hotel was across the river from the heart of the city. St. Katharina had been left in ruins, but on the left of the main road leading to the river something similar to what happened in Potsdam was done. The reconstruction was done with materials and at a scale which matched the pre-war buildings, but without the detailed surfaces. It was certainly better than something entirely new would have been. At a glance, it seemed to have something of the feel of something older. And at least they rebuilt the St. Lorenz church as it had been. Standing in that beautiful church and seeing pictures of what it looked like at the end of the war was one of two things in Germany that brought tears to my eyes.
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