Dienstag, 8. Januar 2013

Über Englisches auch

Lawrence Alma-Tadema, "A Reading from Homer"

Wo ich ausnahmsweise einmal hier und da einen Nebenblick auf den Fernseher werfe, stolpere ich über dieses Zitat, sinngemäß:  London sehe aus wie die Hauptstadt eines Imperiums, aber in Wirklichkeit sei sie das schon lange nicht mehr. Ach!? Es stammte von Peter Hitchens dem Bruder des krawallfreudigen Christopher Hitchens, der unlängst verschieden ist und sich sonstwo befinden mag.

Brüder mögen es, gegensätzlich zu sein. Peter Hitchens veredelt offenbar den Trennungsschmerz über das dahingeschiedene Empire, während sein Bruder, ich mag über den eigentlich nichts sagen, vielleicht nur soviel. Sein Atheismus hatte für mich etwas aggressiv, mir fehlt das Wort, ja -„Pornographisches“. Und man verstehe mich nicht falsch. Ich habe nichts gegen Pornographie, soweit ich überwiegend von ihr in Ruhe gelassen werde. Aber wenn mir jemand geifernd einzureden sucht, dies sei die 100%ige Wahrheit über menschliche Beziehungen, dann soll er Spaß beim Umgang mit seinen Gedanken haben (vermutlich hat er den eher nicht, wenn ja, sei es ihm dennoch gegönnt).

Missionarischer Atheismus langweilt mich komplett. Aber diese merkwürdige Konstellation, in der einem im Kern seines Selbst immer noch verunsicherten und gestörten Deutschland zugemutet wird, es strebe erneut (auf raffinierten Umwegen) nach der europäischen Herrschaft, das hat einen gewissen Unterhaltungswert...

Wir halten uns an das, wo unsere angelsächsischen Vettern tatsächlich einmal tüchtig waren: Sir Lawrence Alma-Tadema wurde von mir (vor 2 Jahren!) zum Glück schon einmal „gewürdigt“, zumindest war es so gemeint, er wurde am 8. Januar 1836 geboren. Ich habe mich vor kurzem an unserem Herrn Rauch abgemüht, und es ist immer wieder erstaunlich, wie die Reflexion des gleichen Gegenstandes, hier wohl eine Art Verwandtschaftsgefühl mit der Antike so gänzlich Unterschiedliches hervorzubringen vermag, dennoch untergründig verbunden durch das, auf das man sich bezog.

Ach und Arcangelo Corelli starb am 8. Januar 1713, er hat oft so etwas Befriedendes. Und darum wollen wir auch mit ihm enden.


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