Sonntag, 22. Juni 2014

Wochenende & (der andere Teil)


Wir springen jetzt in die Zeit zwischen zwischen halb 1 und 1 Uhr am Sonntagmittag. Und es wäre spätestens jetzt Gelegenheit, auf das Sonntagsessen einzugehen; nun, das fiel gerade auseinander, genauer gesagt das Huhn.

Um es kurz zu machen, und wie man sieht, besteht auch wenig Anlaß für längere Elogen: Ein Suppenhuhn war die Wahl der besonderen Umstände gewesen. Ich hatte meine Frau Mutter, die immerhin diesmal fleißig Gemüse geputzt hatte, gebeten, es für 2 Stunden am Vormittag zu kochen und dann ruhen zu lassen, ich würde dann den unerheblichen „Rest“ besorgen. Gut, es war länger geworden, deutlich; immerhin hatte sie das „Grünzeug“ noch nicht mit hineingeworfen, an Salz zwar nicht gespart, aber das ließ sich halbwegs reparieren.

Die Details des Hergangs vernachlässigen wir ab jetzt; also: Eine zerkleinerte Sellerieknolle, Mohrrüben, Zwiebeln und Petersilienwurzeln wurden mit einem Suppenhuhn aufgekocht. Kurz vor Toresschluß kamen noch Geflügelbrühe (aus dem Supermarkt + Zucker (die etwas heftige Salznote mußte gedämpft werden)), Weißwein und kleingehacktes Grün von Sellerie und Petersilienwurzel hinzu, und Pfeffer, der fehlte auch.


Also nach den Essensfortschritten meines Gegenüber zu urteilen, war es am Ende doch nicht so furchtbar herausgekommen; sie gestand mir nur, sie habe ein schlechtes Gewissen, ob sie nicht am Salz gespart hätte, nun ja. Wie geplant, konnte ich so aber bald wieder enteilen, um etwas von dem mitzuerleben, was sich draußen so tat.


Da gab es zum Beispiel eine Art Militärkapelle (übrigens wieder vor dem Marstall), die nichts ausließ, was das Herz eines aufrechten Reaktionärs höherschlagen lassen würde. Und bei einem der preußischen Klassiker meinte dann der Kapellenanführer in schönsten Märkisch: „Also wen dit nich rührt...!“


Offensichtlich tat es das in erklecklicher Anzahl, jedenfalls gab es erheblichen Zulauf, und auch der Herr von der „Feldküche“ aus Neubrandenburg (der seine Dienste sonst u.a. vor einem Baumarkt in der Ihlenfelder Vorstadt dortselbst anbietet, wie er mir verriet) wurde seinen Erbseneintopf reißend los. Ich kann dazu nichts sagen,  ich mag's schon seit meiner Kindheit nicht, aber das ist halt eine meiner Mäkligkeiten. Er hatte mir am Abend zuvor nur halt schon recht leid getan.


Gestern gab's Regen, heute viel Sonne und schon regt sich das Leben, um andeutungsweise zu kalauern. Das Konzert des Jugendorchesters Kon.centus, schon wieder in der Nähe meiner gegenwärtigen Heimstatt (nämlich an dem Ort, von wo aus derzeit meine Ohren täglich durch die Proben zum „Grafen von Luxemburg“ gequält werden), unter einem unglaublich enthusiastischen Herrn Groh, war dann gewissermaßen ein äußerst angenehmer vorläufiger Abschluß des Tages.


Der Rest war quasi nur noch ein Spaziergang mit Unterhaltungen, wo ich u.a. bei einem Herrn Töpfer aus Boek (nahe der Müritz) einen Seeadler und eine Eule erwarb, als künstlerisch sehr ansprechende Zinnfiguren. Damit soll diese zugegebenermaßen leicht banale Aufzählung endlich enden. Wie man sieht, schlug meine latente Skepsis bezüglich des Ereignisses nicht in Euphorie um, nein, dazu bin ich mentalitätsmäßig sowieso zu träge, aber durchaus in überraschtes Wohlwollen, vor allem, was den musikalischen Teil der Geschichte angeht. Und damit ist meine Chronistenpflicht, denke ich, auch erfüllt.

nachgetragen am 26. Juni

2 Kommentare:

naturgesetz hat gesagt…

That was quite a weekend. Too bad the weather didn't cooperate.

The chicken soup looks good — of course one doesn't taste the salt.

MartininBroda hat gesagt…

Just I found out I hadn't responded yet and I'm sorry for this. Indeed it was unexpected impressive (and I'm not talking about the food, that was, well we have survived it obviously & it wasn't that terrible, but otherwise really not the main event of the day).