Jessye Norman, "Ich bin der Welt abhanden gekommen"
Friedrich Rückert
Ich bin der Welt abhanden gekommen
Ich bin der Welt abhanden gekommen,
Mit der ich sonst viele Zeit verdorben,
Sie hat so lange nichts von mir vernommen,
Sie mag wohl glauben, ich sei gestorben!
Es ist mir auch gar nichts daran gelegen,
Ob sie mich für gestorben hält,
Ich kann auch gar nichts sagen dagegen,
Denn wirklich bin ich gestorben der Welt.
Ich bin gestorben dem Weltgetümmel,
Und ruh' in einem stillen Gebiet!
Ich leb' allein in meinem Himmel,
In meinem Lieben, in meinem Lied!
Jessye Norman: "Ich bin der Welt abhanden gekommen"
Ich bin durch ganz merkwürdige Umstände heute Abend wieder über dieses Lied gestolpert. Ist es nicht wunderbar, daß wir so etwas im Deutschen haben, wo noch die bescheidenste Seele einen Maßstab findet, an dem sie sich aufrichten darf?
Irgendwo las ich dann auf der Suche nach „Illustrationen“ einen heftigen Lobpreis von Frau Jessye Norman in Bezug auf Mahler etc., und erneut, ja. Das, und ihren Liebestod von Wagner, den ich ansonsten kaum noch mag (vermutlich nur nachlassender Kräfte wegen).
Was für ein filigranes Gefühlsgewebe Herr Mahler aber auch ausrollt, das einem sofort zum fliegenden Teppich wird, auf dem man flugs enteilen will. Nur noch soviel (für meine verbliebenen englischsprachigen Leser)
I am lost to the world...
übersetzt Frau Emily Ezust, das weitere hier, seltsamerweise scheint die ganze Welt ihre Übersetzung zu benutzen, nun ja.
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