So wie einen meist das findet, was man gar nicht sucht (siehe Sonnabend), will sich andererseits das Humoristische oft nicht einstellen, wenn man es gerne hätte. Es sind also Erwartungen zu enttäuschen, diesmal; daher auch mein Widerstreben.
Die grünliche Stimmung des Mißvergnügens hatte sich irgendwie nicht nur auf den Bildern niedergelassen (dort allerdings völlig zu Unrecht), ohne daß man so recht erklären kann, warum eigentlich. Am Fisch lag es jedenfalls nicht. Auch wenn alles sehr grün und auch sonst komisch aussieht, was nur bei dem Porree und den Gurken gerechtfertigt ist (das grüne Aussehen).
Ich hatte am Vortag das nette Angebot erhalten, daß mir jemand Forellen mitbringen wolle, mit mitgeliefertem Rezept (in seiner Variante hätten die Fische in Porree eingewickelt in Alufolie gebacken werden müssen). Die Fische habe ich genommen, das Rezept aber abgewandelt. Den Porree habe ich zunächst blanchiert (damit er sauber wird) und dann zusammen mit den Forellen in einem Bräter aufgeschichtet, die Fische bekamen inwendig reichlich Dill und außen sonst nur noch Pfeffer und Salz. Das Ganze lag auf Butterschmalz und wurde von mir offen gestanden zu lange im Backofen belassen (es fehlte halt die Erfahrung).
Es aß sich aber ganz ordentlich. Selbst aus dem abgetropften Sud kam mit der Hilfe von Sahne noch eine leidliche Sauce zustande. Dazu zwei Sorten Gurkensalat (diesmal in meinem Fall sogar mit selbst fabriziertem Dressing – ich hatte das andere vergessen zu kaufen).
Wir wollen es dann dabei auch belassen. Vielleicht lag es an dieser Vorgeschichte, daß ich am späten Nachmittag ein Konzert am Ende mit der sicheren Erkenntnis verließ – ich mag keine Blockflöten (und vermutlich auch nicht eine gewisse spirituelle „Gefühligkeit“). Dabei hatten die 3 Damen einen erheblichen Aufwand betrieben, ständig wurden Instrumente neu zusammengestellt, Notenständer hin und her getragen, Musik aus verschiedensten Jahrhunderten bemüht (was mir eigentlich ausgesprochen liegt), und sobald das Cembalo ins Spiel kam, wachte ich aus meiner Trotzstarre auch gleich wieder auf. Aber man sehe bzw. höre selbst. Manches ist eben einfach nur eine Frage der Vorlieben, über die man sich nicht immer ganz vollständig im Klaren ist.
nachgetragen am 14. August
4 Kommentare:
Dass mit dem widerspenstigen Humor würde ich so nicht sehen, haben mich doch Passagen des Textes (wie immer) köstlich amüsiert. Vor allem die "Notwendigkeit" Salatdressing mangels Einkauf selber machen zu "müssen". ;-)
Blockflöten sind auch wirklich nicht jedermanns Geschmack. Und auch in der Musik polarisieren sie die Hörer ...
Die Forelle grün (mal nicht Karpfen blau) ist aber auch mal eine schöne Idee. Das geht sicher auch mit anderem Fisch passender Größe (bzw. seinen Teilen). Die Idee, ihn in Porree einzuwickeln gefällt mir. Das schreit förmlich nach eigenen Experimenten.
Das freut mich ehrlich, daß es noch irgendwie unterhaltsam war. Ich hatte gehofft, den gestrigen Sonntag heute noch nachtragen zu können, aber dafür bin ich offenkundig zu müde. Nur soviel, es war eine Art Gulasch, und es war durchaus in Ordnung.
Ich harre seiner voller Vorfreude.
Soeben abgeliefert.
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