Sonntag, 21. Dezember 2014

4. Advent &




Von den Einleitungsbildern her gesehen, fängt dieser Essensbericht zwar sehr behäbig an, er wird aber dann um so kürzer ausfallen, wie man gleich bemerken darf. Was man dort erkennen kann, sind Medaillons von Rinder- und Schweinefilet, die gerade in Butterschmalz angebraten wurden, gemeinsam mit Rosmarin, um dann auf angerösteten Zwiebeln mit Thymian und einem Rinderfond im Ofen abgedeckt weiter vor sich hin zu garen.

Da man auf den anschließend verfertigten Aufnahmen aus dem Wohnzimmer nicht wirklich viel erkennen konnte, muß das eine als Beweis (wofür auch immer) herhalten. Bei der leicht violetten Masse im Hintergrund handelt es sich um Apfelrotkohl, wie wenig überraschen wird. Die Sauce wurde früh gelobt, das war ganz gut so (daß es früh geschah), denn ich selbst habe am Mittags-, der eher ein Nachmittagstisch war, wenig mehr als 10 Minuten zugebracht, und das nicht, weil alles so furchtbar ausgefallen wäre (ganz im Gegenteil).


Das kam nämlich so: Wir hatten gerade begonnen, da klingelte es an der Tür und eine gute Bekannte überraschte mich mit der aufgeregten Frage, warum ich denn nicht eben bei der Veranstaltung im Hotel Schloßgarten gewesen wäre. Nach ihrem Kurzbericht fragte ich mich das auch. Sagen wir soviel, es handelte sich um den jüngeren Teil der herzoglichen Familie derer zu Mecklenburg, die ich immerhin teilweise schon bei mir zu Gast hatte, der sich dort komplett vorgestellt hatte.

Meiner Bekannten war ich natürlich dankbar, und vor die Entscheidung gestellt, mich in den Schmollwinkel zurückzuziehen oder kurzentschlossen doch noch dorthin zu eilen (ca. 100 Meter entfernt), entschied ich mich für ein kurzes Mahl und entschwand. Zum Glück. Denn ich traf die Betreffenden noch an, und irgendwie hat sich dann das Mißverständnis auch aufgelöst, schade war es trotzdem, sehr sogar.

Ohne mich darüber weiter auszulassen, will ich einen Teil der Erklärung nachliefern, warum sich alles derart verzögerte. Die nachfolgenden Figuren sind vor allem Schuld. Ich war zum Gottesdienst im Borwinheim und hatte meine Kamera nicht dabei, ärgerlicherweise. Denn dort war dieses beeindruckende Weihnachtspanorama aufgestellt. das denselben Nachmittag wieder abgebaut werden sollte (es stammt aus Privatbesitz*). Also eilte ich nach Hause und wieder zurück und hatte das Glück, noch einige Aufnahmen machen zu können. Das Licht war hm, aber manche Bilder wurden so leidlich, so daß ich sie hier jetzt bringen kann.


Wir beginnen links mit Elephanten und Kamelen, die die Magier begleiten.


Hier sind sie schon, die Magier.


Diese tiefsinnig gemeinten Figuren sollen die "Mühseligen und Beladenen" darstellen, der eine gefesselt, der andere blind... Die sind jedenfalls auch auf dem Weg zur Krippe.


Mit diesem Blick haben wir dann das ganze Geschehen.




Und da ist der Stall, der mehr eine Grotte zu sein scheint, und das Christuskind. Und die Hl. Jungfrau, Josef, Esel & Rind etc. etc.


Hier schließlich werden wir der Verkündigung an die Hirten angesichtig, und der ganz unterschiedlichen Reaktionen der Augenzeugen.



Dieser jedenfalls schläft unbeeindruckt weiter.


Aus der rückwärtigen Perspektive wirkt er ein wenig wie ein Straßenprediger, der Engel, oder Ärgeres. Aber er hat doch ein rechtes Engelsgesicht, wie man gleich sehen wird. Die Flügel müssen nicht sein. Das stimmt schon. Wozu brauchen die Boten Gottes schließlich Flügel? Es sind ja keine Vögel oder Flugechsen o.ä.

Und ohne weitere bemüht unterhaltsame Bemerkungen wollen wir damit schließen, nämlich mit dem, was er ihnen gerade verkündet, den Hirten, der Engel:


Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde.
Und siehe, des Herrn Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr.
Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird;
denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.
Und das habt zum Zeichen: ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen.
Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen:
Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen.
Lukas 2, 8-14


*Aus gegebenem Anlaß ein paar wenige genauere Angaben zu den Krippenfiguren:

Zunächst, sie stammen von der 1911 geborenen (und im Jahr 2000 verstorbenen) Künstlerin Hildegard Merker, die ihr Kunststudium zwar nach der Heirat aufgab, aber dennoch weiterhin vor allem als Keramikgestalterin kreativ tätig blieb. Eines ihrer Haupt-Sujets war offenbar die Gestaltung von Krippen, wobei die oben sichtbare wohl die umfänglichste sein soll. Die Arbeit an den Krippenfiguren sei für sie eine Art Gebet gewesen, durch das sie nach den Erlebnissen der Kriegs- und Nachkriegszeit neuen Zugang zu Gott gefunden habe, zitiert die Mecklenburgisch-Pommersche Kirchenzeitung vom 14. Dezember 2014 ihren Sohn Gottfried Merker aus Alt-Strelitz, in dessen Besitz sich die Krippe nunmehr befindet. 
nachgetragen am 23. Dezember

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