Mitunter sind es die Begleitumstände, die einem die Sujets etwas verhageln, und es ist gar nicht einmal die Sache selbst. Und die Begleitumstände wiederum sind ja zumeist ebenfalls in einer größeren Geschichte gefangen, die naturgemäß einen sehr unterschiedlichen Charakter haben kann. Etwa einen, zu dem ein freundlicher Plauderton paßt, wie wir es hier in der Regel versuchen, aber auch einen ganz anderen, der z. B damit zu tun hat, daß die Dinge nicht mehr so funktionieren, wie man das möchte, und man selbst schon lange nicht mehr... Und daß nicht jedem die Willensstärke gegeben ist, die Dinge so zu sehen, wie sie sind.
Ich deute das alles nur an und sehe mich von dem eben Gesagten völlig genauso beschrieben (wenn auch die zu betrachtenden Details dann sicher eher andere sind).
Wenn man so eine regelmäßige Rubrik aufmacht, verfängt man sich halt dabei unvermeidlich in gewissen Zwängen, und wenn man höchst ungern schwindeln möchte, muß man halt so im Ungefähren bleiben wie (siehe oben). Sagen wir einfach, dieser Sonntag war nicht ganz unanstrengend.
Doch beginnen wir mit einem Blick auf die übrig gebliebene Weihnachtsidylle, die natürlich bis Mariä Lichtmeß anhalten wird (also noch eine knappe Woche). Den Rest wollen wir kurz halten.
Mein Enthusiasmus für Braten o.ä. ging gegen Null. Also kam mir die Idee mit der Gemüsesuppe (wo Suppen doch gerade in der kälteren Jahreszeit so wohltuend für das Gemüt sein sollen). Eine Mischung aus allem Möglichen (u.a. Mohrrüben, Blumenkohl, Petersilienwurzel, Porree und Sellerie) wurde mit aufgehobenem Entenschmalz und noch anderem Fond und frisch aufgetauten Kräutern in einen großen Topf mit angeschmorten Zwiebeln gegeben. Dahinein kamen später zunächst separat gekochte Fleischklöße aus Gehacktem vom Rind und Schwein (mit etwas Zwiebeln, wenig Semmelmehl, reichlich Eiern, einer Prise Muskat und ebenfalls diversen Kräutern (Pfeffer und Salz muß man im Geiste jeweils immer dazuaddieren)).
Jemand wollte unbedingt auch noch gebratene Bouletten davon haben und natürlich Kartoffeln. Das war alles wenig dramatisch. Das Ergebnis (der Gemüsesuppe) erwies sich im Grunde als durchaus überzeugend. Die zweifelsohne gut gemeinte Hilfeaufnötigung führte zu einem sehr gleichmäßigen, gestreckten, gewissermaßen meditativen Zeitfluß. Und am Ende stand etwas durchaus Eßbares auf dem Tisch des Wohnzimmers.
Nur in der Küche hatten wir einen halb abgebrochenen Wasserhahn mehr. Das gab dann doch noch die (vielleicht) notwendige Prise Dramatik für einen sonst üblicherweise meist schläfrigen Sonntag.
nachgetragen am 27. Januar
2 Kommentare:
Microsoft translates Mariä Lichtmeß as "Mary stop light metering." LOL
How like a fancy restaurant to serve the meatballs two ways.
It looks and sounds like a hearty soup, with plenty for guests if I had dropped in. I'm sure I'd have enjoyed it.
Kommentar veröffentlichen