Er war denn doch vorzeitig gealtert, der diesjährige Weihnachtsbaum. Ein paar wenige Zeugnisse seiner vertrockneten Pracht wollen wir noch anbringen; um dann pflichtschuldig vom letzten Sonntag berichten zu können, wo es ihn, wie man unvermeidlich wird erkennen müssen, schon nicht mehr geben wird. Aber wenn die Sanduhr abgelaufen ist, ist das Schau-Spiel nun einmal vorbei, da hilft es auch nicht, ein Tuch darüberzuhängen und dabei betont unschuldig daherzuträllern.
Das Gericht war ganz ungefährlich – eine Art Lachsgratin: Stücke vom Lachs wurden in Koch- und anderer Sahne mit sehr viel Dill (und noch ein paar Kräutern mehr und Pfeffer natürlich, und ein wenig Käse) im Ofen gebacken. Dazu gab es einen Gurkensalat, wie Frau W. ihn seit jeher kennt und mag (mit Zucker, Salz und Essig), und einen, wie ich ihn bevorzuge (sozusagen mit einem Dill-Joghurt-Dressing, wie man neudeutsch sagt).
Da der Lachs natürlich gewissermaßen verborgen war, sieht man ihn schlußendlich auch erst auf dem Teller. Ein gänzlich unmißlungenes Gericht diesmal.
Nur die Jahreszeit ist irgendwie merkwürdig, so wie zwischen den Zeiten. Sie kann sich nicht entscheiden, ob sie Spätherbst sein will mit einem Hauch von Winter, oder noch etwas ganz anderes. Darum auch die Tulpen auf dem Tisch, um die Verwirrung komplett zu machen (dabei leben wir eigentlich noch in der spätweihnachtlichen Epiphanias-Zeit).Wir werden das alles und den Fortgang der Dinge abwarten und beobachten und, falls notwendig, auch weiterhin kommentieren.
nachgetragen am 21. Januar
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