Sonntag, 22. März 2015

Sonntag & (üblich verspätet)


Als leidenschaftlicher Sportmuffel erinnere ich mich gut daran, wie ich in meiner lange zurückliegenden Jugendzeit bei zwangsverpflichteter körperlicher Betätigung des öfteren „überrundet“ wurde. Bei meinen Essensberichten konnte ich das bisher, denke ich jedenfalls, vermeiden. Nun ist es doch passiert und es steht bereits der nächste an.


Daher wollen wir diesen zwar nachtragen, aber kurz halten. Es war ein Gulasch:
Je ein Bratenstück von Rind und Schwein wurde zerkleinert. Speck wurde ausgelassen und gewürfelte Zwiebeln wurden glasig gebraten. Das Ganze kam mit der Hilfe eine Siebs aus dem Bräter, das Fett zurück und mit zusätzlich Butterschmalz wurden die Fleischstücke kräftig angebraten, bis sie braun waren.


Außer Pfeffer und Salz kamen noch Tomatenmark hinzu und Scheiben von eingelegten Gurken, sowie Paprikapulver, Piment, Lorbeerblätter und gehackter Thymian mit Rosmarin. Letzteres wurde selbstredend nicht gebraten, sondern mittendrin hatte ich alles abgelöscht mit Rotwein und Gemüsebrühe. Das kochte dann 1 ½ Stunden vor sich. Am Ende kamen noch Mehl und saure Sahne hinein und fertig war die Pampe. Ich fand sie ganz nett.


Und da ich mal wieder so spät fertig wurde, ist der Gurkenteller auf dem Bild so spärlich gefüllt. Jemand konnte offenbar nicht an sich halten, aber immerhin wurde nicht die Kerze angenagt.


nachgetragen am 30. März

5 Kommentare:

DirkNB hat gesagt…

Es ist doch immer wieder herrlich zu lesen ... Und es geht auch nichts über eine gute geschmackvolle Pampe mit guter Einlage. Wenn die aus gebratenem Fleisch und ein paar gut ausgewählten Gewürzen besteht, nennt man das wohl Gulasch. ;-)
Und die Sache mit den Gewürzgurken kenne ich auch. Noch bevor das Essen auf dem Teller ist, ist meist der halbe Vorrat an Gürkchen verschwunden, beinahe gleichgültig, wieviele vorher da war.

MartininBroda hat gesagt…

Schön, wenn es gefallen hat. Merkwürdig ist nur, daß ich ausgerechnet diesen kleinen Kommentar in etwa einer halben Stunde heruntergeschmiert hatte, da ich dringend weg mußte, dies aber noch unbedingt fertig werden sollte. Und die meiste Zeit hat dabei, glaube ich, das Erinnern der Zutaten in Anspruch genommen. Vielleicht sollte ich mir generell weniger Mühe geben :)

DirkNB hat gesagt…

Wenn ich mich richtig erinnere, war es mal Marlene Dietrich, die einmal ein P.S. unter einen langen Brief schrieb im Sinne: Entschuldige, dass der Brief so lang geworden ist, ich hatte keine Zeit. Wenn ich mehr Zeit gehabt hätte, hätte ich mich kürzer gefasst.
Manchmal ist das spontan unüberlegte doch auch besser als das wohldurchdachte. Bzw. hat seinen eigenen Reiz. Nicht umsonst geht ja auch die Mär über so manchen Künstler, dass er unter Alkohol die besten Werke schuf, was ja ein Deaktivieren der Selbstkontrolle beinhaltet.

MartininBroda hat gesagt…

Ich konnte mich dunkel an diesen Kommentar erinnern, aber irgendwie war er verschluckt, jetzt fand ich ihn auf Blogger selbst wieder, hm.

Ich habe das auch schon mal gelesen, und es ist ja nicht ganz falsch, denn Konzentration ist schließlich auch eine Art von Arbeit, die ihre Zeit braucht und im Zweifel zu Kürzungen führt (wenn ich nur an das mühselige Bilderaussuchen denke, wo so mancher annehmen wird, das sind dann halt alle, die gemacht wurden)...

Das mit dem Deaktivieren der Selbstkontrolle, mit welchen Mitteln immer, ist ein interessanter Gedanke, aber da wandelt man natürlich auf einem schmalen Grat, bei zuviel Enthemmung kann das Hirn doch allzuleicht in einen blumenkohlartigen Zustand entarten.

DirkNB hat gesagt…

Wobei Blumenkohl mit brauner Butter lecker ist. Im Sinnbild aber ist diese Zubereitungsart eher unerwünscht. ;-)

Es gibt viele Wege, die Selbstkontrolle auszuschalten, allein die Dosis manches Stoffes bewirkt so etwas. Aber es geht auch ohne: Schlafentzug wirkt bei mir ähnlich, bevor dann im weiteren Verlauf auch das Artikulationsvermögen nachlässt und irgendwann doch die Erkenntnis obsiegt, ins Bett zu gehen.