„Potsdam wird jeden Tag schöner.“ Ich hatte eine alte (länger vernachlässigte) Freundin angerufen (es war wie gestern) und es wurde mit jedem weiteren Gespräch verwundernd glücklicher. Dann kam der andere Tag.
Es ist schon erstaunlich, wie man an diesen doch eher behäbigen Weihnachtsfeiertagen so stark den Extremen begegnen kann. Man muß sich keine Sorgen machen. Frau W. geht es besser. Der schwierige Bruder Chr. war verblüfft, was andere so hinbekommen... Menschen halt.
Es gab Ente, am ersten Weihnachtsfeiertag, also dem netten Tag, die war nicht übel. Ich hatte das Gemüse vergessen bei diesen zurückliegenden unnatürlichen Einkäufen. Also gab es als Gemüse – Mandarinen. Die waren noch reichlich vorhanden. Und am Vorabend war mir natürlich der Klassiker passiert – der Rosé–Sekt vergessen im Tiefkühlfach. Immerhin habe ich beim Ausräumen der Sauerei eine Rehkeule wiedergefunden. Die wird es nun wohl zu Neujahr geben.
nachgetragen am 27. Dezember
7 Kommentare:
Meist ziehen bei deinen Artikeln die Bilder meine erste Aufmerksamkeit an sich, vor allem, wenn der erläuternde Text ihnen nachfolgt. So schaute ich auf das Bild mit dem Beiguss und grübelte doch einen Moment, was das wohl sein sollte. Die Lektüre des Textes löste mein Rätselraten natürlich auf, aber die Orangenfilets, die ich erst unterstellte, waren mit beim genauen Anblick doch etwas dubsig. Die Idee einer Garnelensuppe verwarf ich sehr zügig. So wandelte sich also bei Dir die Ente à l'Orange zur Ente à l'Mandarin ;-) Warum auch nicht.
Ja, es war wirklich eher eine Schnapsidee (wobei der gar nicht enthalten war), den Umständen geschuldet. Die Ente war ansonsten gut mit Äpfeln gefüllt, schmeckte ordentlich, die Sauce war angenehm säuerlich. Also das Essen war nun kein Brüller an Kreativität, erfüllte aber seinen Zweck.
Am 2. Feiertag bekam Frau W. übrigens nochmals ihre Sülze, nur mochte ich davon keinen Beitrag machen, weil es mir selbst die Stimmung verhagelt hatte, das hat aber nichts mit dem Essen zu tun und gehört hier eigentlich auch nicht her.
Schnapsideen sind nicht immer die schlechtesten. Es gibt doch einiges an Kunst, dass sich ohne Alkoholeinfluss nicht erklären ließe, aber trotzdem (oder gerade deswegen) höhere Kunst ist. ;-) Und nur, weil keine andere Soßeneinlage vorhanden war, heißt die Verwendung von Mandarinen sie nicht unkreativ. Ich möchte mal wissen, wieviele Kunstwerke genau aus Mangel an Material genau so entstanden sind, wie wir sie kennen und im Überschwall von Möglichkeiten anders aussähen und nicht so bekannt wären. ;-)
Das ist in der Tat ein tröstlicher Gedanke; übrigens muß ich noch eine Rehkeule (die unter der explodierten Sektflasche lag) zu Neujahr um die Ecke bringen. Buttermilch überzeugt mich nicht so, also ein Tip wäre nett, muß aber nicht. Die Protokollnotiz war unterhaltsam (allerdings wurde es mir schon beim Lesen zuviel des Guten).
Die Buttermilch wird sicher auch nicht nötig sein. Die war ja mal gedacht, um das Fleisch zart zu bekommen, wenn ich mich richtig erinnere. Ich könnte mir eine Olivenöl-Marinade vorstellen, in die ein paar typische Wildgewürze gemörsert sind. Oder die Alternative mit Rotwein (und etwas Essig). Allerdings kommt es immer aufs Alter des Tieres an. Bei entsprechender Jugend ist das Einlegen wohl entbehrlich. Dafür wird wohl immer ein langsames Garen bei nicht allzu hohen Temperaturen empfohlen. Und wenn Du noch ein paar Mandarinen übrig hast ... ;-)
Nein, das Tier war beim Verscheiden wohl noch nicht so alt. Ich werde evtl. die erste Variante versuchen. Wir danken jedenfalls schon mal.
It took me a while, like Dirk, to realize that those things must be the tangerines. It looks like a satisfying, if not entirely traditional, dinner.
I found a frozen duck in the third supermarket I visited: the last one in the display chest. It should be dinner this evening (January 1) with rice blend and carrots.
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