Sonntag, 15. Mai 2016

Pfingsten &


Pfingsten hat ,wie ersehbar, „essensmäßig“ stattgefunden. Beschränken wir uns darauf. Ostern wurde eben abgeräumt, daher die Bilder. Daß Pfingsten ein schwieriges Thema ist heutzutage, habe ich schon irgendwo erwähnt. Nur Ostern geht danach wirklich nicht mehr. Es besteht natürlich immer, aber wenn man sich einmal dem abendländischen Festkreis des Jahres anvertrauen will...


Die rot blühende Kastanie muß als Überleitung herhalten.


Da es die Saison ist, also Spargel (der wurde auch überraschend gut vertragen), mit viel brauner Butter und Muskat... Keine Überraschungen. Dazu nimmt man traditionellerweise gern Schnitzel (paniert etc.), ich habe es auch gut verhauen, es blieb dennoch ein wenig – zäh, wie ich einräume, unter der sehr geschmackvollen Kruste.






Schon springen wir in den Montag, den ich eigentlich unerwähnt lassen wollte. Aber die Rosmarin-Kartoffeln waren ganz nett (Resteverwertung), und das Steak, das ich mir für meine Person briet, auch. Frau W. schnitzelte an ihrem übriggebliebenen Schnitzel vom Vortag herum...


Nur hatte ich ein kurioses Erlebnis, oder so. Ich mag mein Steak ja gern innen rosa, um das mindeste zu sagen (ich habe schon mal einen Bekannten in einem Restaurant durch den unschuldig rosafarbenen Fleischsaft an die Grenze der Beherrschung gebracht, ach diese seligen Erinnerungen). Der Rauchpunkt des Öls war erreicht, ich wurde abgelenkt, und als ich das Ding wenig später hineintat, sah es mehr nach einem gemütlichen Lagerfeuer aus. Nichts ist angebrannt, selbst das Steak nicht, wie man sieht. Aber ein wenig riß einen das doch aus der üblich gewordenen Lethargie.


Ich habe zum Ausgleich einmal mehr das große örtliche Antiquariat besucht (zu Pfingsten gab es Lesungen, Musik u.dgl.), das nur ehrenamtlich betrieben werden kann (wer kauft schon über-abgehangene Schinken), und habe mir noch mehr 19. Jahrhundert zugelegt, interessant bisweilen, auch wenn die Eitelkeit den Menschen schon damals mitunter doch zu sehr den Stil verdarb (ich bringe später (nicht heute) Proben davon, womöglich). Und das muß jetzt auch so genügen.

nachgetragen am 17. Mai

6 Kommentare:

DirkNB hat gesagt…

Bei allem Feuer, aber das Steak sieht wirklich gut aus. Aber so ist es wohl. In Anlehnung an einen Spruch, den ich neulich mal las: "Jedes Fahrrad wiegt 25 kg (zusammen mit einem angemessenen Schloss)." würde ich mal für die heimischen Küchen interpretieren: Das Steak ist umso besser, je schmutziger die Küche hinterher ist. Soll nur heißen: Bei der Hitze der Pfanne kann man wirklich nicht untertreiben, die Nebenwirkungen sind meist entsprechend, aber das Fleisch umso besser (nach einer hinreichenden Zeit der Nachreife im Ofen).
Die Kartoffeln sind (zumindest optisch) sehr gelungen. Und auch die Schnitzel sehen zumindest ansprechend aus. Was mich zur Bemerkung hinreißt: Es gibt kein zähes Schnitzel. Nur stumpfe Messer. ;-)

naturgesetz hat gesagt…

To the extent I understand DirkNB's comment, I agree. That steak looks perfect. The cutlets and asparagus made me wish I was there.

Thinking of Pentecost reminds me of something Verena Reihs, my Rothenburger friend Stefan's daughter, posted from Amsterdam last week as she was preparing to go home for the annual festival. She wrote, "Es pfingstelt." I don't know if the verb form of the feast had existed before that, but I love it.

DirkNB hat gesagt…

Ein schöner Begriff: "Es pfingstelt". Nur verbindet sich bei mir mit diesem "Verb" keine (emotionale) Tätigkeit. Bei "Es ostert" oder "Es weihnachtet" kann ich mir was vorstellen, aber bei pfingsteln? Laufe da die Pfingstochsen frei rum? ;-)

MartininBroda hat gesagt…

@DirkNB Sie war sehr schmutzig, aber immerhin ist das Ceran-Feld nicht geplatzt, und das Steak war sehr gut. Der Unterton zu den Kartoffeln ist berechtigt; optisch wunderbar, geschmacklich auch, der Härtegrad in Richtung Herausforderung. Da die Spargel-Saison noch nicht zu Ende ist, habe ich ja voraussichtlich noch etwas Zeit, mir neuen Unsinn auszudenken. Und jetzt fällt mir ein, was ich vergessen hatte, ich wollte auf Deine Sauce-Hollandaise-Variante verweisen, die mir unter obwaltenden Umständen einfach zu umständlich war. Wir müssen mal sehen.

MartininBroda hat gesagt…

@naturgesetz I think she invented it in analogy to sayings about other feasts. But there is some truth in it, perhaps as a kind of spring feeling. The steak wasn't that bad indeed, although I almost burned the kitchen, unintentionally, almost.

MartininBroda hat gesagt…

@DirkNB Wie ich bereits Herrn Naturgesetz antwortete... :)