Samstag, 11. Oktober 2008

Oktober &




Merkwürdigkeiten: Ein liebenswürdiger und liebenswerter Hawaianer, der sich zufällig unter einem Bild Churchills hatte photographieren lassen, veranlaßt mich indirekt, mich widerwillig erneut mit dessen Person zu beschäftigen, abgründig, aber zugegebenermaßen interessant, ich meine natürlich Churchill, Mr. Gum ist auch interessant, aber in einer deutlich menschenfreundlicheren Weise.

Wenn eine gerechte Sache mit bedenkenlosen Mitteln vertreten wird, verliert sie irgendwann ihren Charakter als einer bedenkenlosen und gerechten Sache (ist es nicht kurios, wie dasselbe Wort nur durch seinen Kontext in seiner Bedeutung vollständig umschlägt), was nüchtern festzuhalten ist, und ich glaube einer der Gründe, warum Churchill so originell wirken kann, ist seine letztliche Haltlosigkeit, jemand, dessen Existenz so sehr aus Traditionen herrührt, hat mit seinem Einfluß (moral bombing – allein der Begriff) das kulturelle Gedächtnis eines anderen Volkes nahezu ausgelöscht, unintendiert, bei diesem persönlichen Hintergrund (?).

Dennoch, ich respektiere Witz, aus welchen Quellen er auch immer gespeist werden mag, und wer will, mag sich in diesen hier näher vertiefen.

Die andere Merkwürdigkeit, ich hatte diesen Blog ursprünglich, auch aus Eigennutz, als einen Ort gedacht, das Angenehme zu versammeln, und habe erkennen müssen, daß das schlimmstenfalls chiliastischer Nonsens ist, das angenehm Erbauliche läßt sich nicht chirurgisch aus dem Anderen heraustrennen, allenfalls gelingt jemandem etwas wie Tolkien, wo das Wahre im Falschen aufscheint, ohne unvollständig zu sein, aber dafür bin ich nicht begabt genug.

Folglich läßt sich eine Tendenz zur Themenerweiterung resp. –verwässerung wohl nicht mehr ganz ausschließen.

Und eine letzte Merkwürdigkeit für heute: Eine von mir sehr respektierte Persönlichkeit teilte mir eben beiläufig mit, daß er üblicherweise morgens meinen Blog lesen würde, das hatte ich erstens so nicht erwartet und ließ mich zweitens zusammenfahren wegen der Belanglosigkeiten, die hier vermutlich zu oft traktiert wurden, dieser Gedankengang läßt sich kaum zu einem gescheiten Ende führen, darum nur noch:

Jedem einen guten Sonntag.

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