Mittwoch, 18. Februar 2009

Varia

Es ist eigentümlich, wie reichhaltig die Annalen heute bemerkenswerte Dichter, Denker und Herrscher nennen. Wenn wir jeweils nur Extreme des Denkens und Schreibens von einer gewissen, vorher vielleicht nicht bekannten Art beschreiben wollten, dann kämen wir womöglich auf de Sade versus Kafka, Goethe versus Hedwig Courths-Mahler.

Vielleicht, jedenfalls wurde letztere am 18. Februar 1867 geboren, die anderen Namen nannte ich nur zur Illustration. Und ich muß gestehen, am liebsten würde ich versuchen, ihr etwas gerechter zu werden, obwohl ich bisher keine Zeile von ihr gelesen habe, und das in diesem Leben wohl auch nicht mehr tun werde.

Zwei andere Personen, die ich schwerlich umgehen kann, sind unter dem heutigen Datum gestorben. Der eine, den ich schon aus landsmannschaftlicher Verbundenheit nennen muß, ist Albrecht II., Herzog zu Mecklenburg († 18. Februar 1379), zusammen mit seinem Bruder der erste dieses Titels (und so viele bedeutsame Namen hat dieses alte Land leider nicht vorzuweisen).

Der andere Name, nun, der lastet manchmal wie ein Steinblock auf der Seele, und ist dennoch die vertrauteste Gestalt, näher als alles sonst auf der Welt. Früher, als ich noch etwas jünger war (gut, das ist keine sehr originelle Bemerkung) neigte ich dazu, mir mit Leidenschaft Parteinamen anzuheften (das läßt mit zunehmendem Alter offensichtlich deutlich nach), jedenfalls war ein wichtiger Name „Lutheraner“ und Martin Luther starb am 18. Februar 1546.

Da so viel zu ihm gesagt werden könnte, sage ich lieber wenig und zitiere ihn mit einer Fabel von seiner Hand:

"Der Hund im Wasser

Es lief ein Hund durch einen Strom und hatte ein Stück Fleisch im Maul; als er aber das Spiegelbild vom Fleisch im Wasser sah, dachte er, es wäre auch Fleisch, und schnappte gierig danach. Als er aber das Maul auftat, entfiel ihm das Stück Fleisch, und das Wasser trug es weg; also verlor er beides: das Fleisch und das Spiegelbild."

Weiteres von ihm mag man hier nachlesen.

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