Dienstag, 2. Februar 2010

Über das Heilige Römische Reich



Der Staat, in dem die Deutschen bis 1806 lebten, hieß das „Heilige Römische Reich“. Sein Ende war nicht sehr eindrucksvoll, der Kaiser in Wien löste es aus Furcht vor Napoleon kurzerhand auf und nannte sich fortan österreichischer Kaiser, was eher albern war. Aber schon Samuel von Pufendorf beschrieb es als einen „irregulären und einem Monstrum ähnlichen Körper“ („irregulare aliquod corpus et monstro simile“) in „De statu imperii Germanici“ von 1667, Voltaire griff zu dem naheliegenden Spott, es sei „...weder heilig, noch römisch, noch ein Reich“.

Ach übrigens, das Bild oben zeigt ein Mosaik aus dem Jahre 1903 von Otto I., das man in Berlin besichtigen kann, im U-Bahnhof Richard-Wagner-Platz, ursprünglich befand es sich im Hotel "Bayernhof" in der Potsdamer Straße und wurde 1975 hierher umgesetzt. Ein Kaiser, der erste deutsche Kaiser, der jetzt von der U-Bahn aus zu besichtigen ist. Ich fand, das trifft es irgendwie. In den Eingeweiden der Erinnerung ruht die Spur davon, daß am 2. Februar 962 der ostfränkische König Otto von Papst Johannes XII. zum Kaiser gekrönt wurde. Und unter den Ideen von Renovatio und Translatio imperii wurde der römische Name weitergetragen.

wird fortgesetzt (Nachtrag, am 6. August 2010)

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