Ein Hase sitzt
auf einer Wiese
auf einer Wiese
Ein Hase sitzt auf einer Wiese,
des Glaubens, niemand sähe diese.
Doch, im Besitze eines Zeißes,
betrachtet voll gehaltnen Fleißes
vom vis-a-vis gelegnen Berg
ein Mensch den kleinen Löffelzwerg.
Ihn aber blickt hinwiederum
ein Gott von fern an, mild und stumm.
A rabbit sits
amidst the green
A rabbit sits amidst the green,
believing it can not be seen —
but, being owner of a scope,
a man looks from the other slope
with dedication that endears
upon that furry bag with ears —
while down on him looks in return
a God, aloof and taciturn.
Gestern wies mich Prof. Aue auf eine neue Serie "Von Gott und Göttern" hin, die er seiner weitläufigen Website hinzugefügt hatte, für den Fall, daß ich meine Schubert-Playlist vervollständigen wolle. Tatsächlich gibt es inzwischen eine zweite mit Liedern von Robert Schumann, die entstand, als ich zu meinem Erschrecken bemerkte, daß mein Banausentum enthüllt wurde, mir war nämlich etwas Schumann in die Schubert-Liste gerutscht und da habe ich dann kurzerhand eine 2. begonnen. Ich werde vielleicht beide hier morgen anbringen. Und dort eben, in seiner Serie, findet sich diese launige Übersetzung Christian Morgensterns.
Ich war etwas unschlüssig, ob ich schon heute darauf verweisen sollte, da ich auf den düsteren Unterton, den ich meine, dort überwiegend feststellen zu müssen, im Moment nicht viel Sinnvolles zu antworten weiß, wie auch immer, man lese selbst. Und wen die Bemerkungen Prof. Aues noch nicht hinreichend verwirrt haben, der schaue hier einmal nach, spätestens dann wird ihm schwindlig.
1 Kommentar:
Ein "duesterer Unterton", or even a "sinister undertow"? Guilty as charged, your Honor!
Auf Deutsch wird es schwieriger: Mea optima culpa!
Goethe, Schiller, Morgenstern, hat der brave Blogger gern:
Goethe haette dazugesagt, "Wer immer strebend sich bemueht..."; Schiller, "Wer zu der Wahrheit kommt durch Uebersetzen, dem wird sie nimmermehr..."; und Morgenstern, "Das bloede Vieh tat's nur des Reimes willen...", persoenlich paraphrasiert, natuerlich.
Na, und der Schubert Franzl? Ein Bewunderer soll ihn einmal gefragt haben, "Meister, warum sind ihre Lieder alle so traurig?", worauf Schubert antwortete, "Na gibt's denn auch andere?"
Und van Gogh? Nun, den sah, wie Morgenstern, "ein Gott von fern an, still und stumm"...
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