Sonntag, 29. April 2012

Sonntag &



Die heutigen Saiblinge fanden bereits Erwähnung, nun ja. Der Aufwand war nicht unerheblich. Ich hatte gestern Wacholderbeeren, Pfeffer, Senfkörner, Rosmarin, Zucker, Salz und  Walnußöl zu einer Marinade verarbeitet und heute die 3 toten Fische auf einem Gemüsebett im Backofen zubereitet (Mohrrüben, Zwiebeln und Sellerie, erst angeschmort und zum Schluß das Ganze mit Weißwein abgelöscht).


Das Gemüse war ausgezeichnet, der Fisch, um ehrlich zu sein, eher nicht so aufregend, aber genießbar.


Herr Roloff hätte mich heute gern in dem Gottesdienst zur Wiederindienststellung des Barockaltars in seiner Schönhauser Kirche gesehen, aber ich war zu träge. Es ist auch nicht eben um die Ecke, ich will mich ein wenig davon exculpieren, indem ich aus seiner Ansprache zitiere.

Detail des erwähnten Altars, Wappen der Familie Bismarck

„Das ist ein schöner Tag für unser altes Dorf. Etwas, das fast verloren war, ist wiedererstanden, etwas, das unterzugehen drohte, steht in seiner ursprünglichen Pracht vor uns. Als der Altar vor 300 Jahren geschaffen wurde, da machte er hier allen Menschen sichtbar, dass eine bedrückende Zeit ihr Ende gefunden und der Glaube sich als stark erwiesen hatte. Generationen haben sich vor ihm versammelt. Die Erneuerung, die das barocke Kunstwerk durch handwerkliche Meisterschaft nun erfahren hat, soll uns verdeutlichen, dass die Kirche ihre Stimme vernehmlich erhebt. Es ist ein Wegweiser wiederaufgerichtet worden, der uns auf unseren Gott hinlenken soll. Wir dürfen die Richtung, in die der Wegweiser uns lenkt, nicht ändern, nur weil wir hoffen, dann mehr Menschen zu erreichen, sondern wir sollen fest darauf vertrauen und verkünden, dass es der richtige Weg ist, und das es gut ist, wenn der Mensch ihn geht. Wir dürfen dem Zeitgeist nicht nachjagen, sondern sollen den Geist der Zeit prägen durch die uns anvertraute Wahrheit. Weil der Glaube der sich vor ihm versammelnden Gemeinde für alle Menschen von Bedeutung ist, nur darum hat es Sinn gemacht, den Altar zu erneuern.

Allen, die in unterschiedlichster Weise daran mitgewirkt haben, ist heute herzlich zu danken...

Und nun segne uns unser Herr diesen Gottesdienst.“


Dem schließen wir uns an. Um weniger ernsthaft zu enden: Ich überlege tatsächlich, eine Rubrik „meine lustigsten Verleser“ einzurichten, mein Verstand agiert manchmal wirklich sehr merkwürdig, heute hätten wir etwa:

„anläßlich meines Todestages“, es war natürlich „seines“. Aber Herr Morgenstern ist unterhaltsamer.

Christian Morgenstern

Die Trichter

Zwei Trichter wandeln durch die Nacht. 
Durch ihres Rumpfes verengten Schacht
fließt weißes Mondlicht
still und heiter
auf ihren
Waldweg
u. s. 
w.

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