Regelmäßig, wo unser Wetter sich doch fast so zuverlässig wie nach der Art eines alten Uhrwerks ändert, wird es zu dieser Zeit des Jahres sehr dunkel und naß und überhaupt trübsinnig, und man möchte eigentlich nur noch schlafen. Kein Wunder, daß uns darauf ebenso regelmäßig der Geschmack entgleist. Wir mögen auf einmal Dinge, die wir üblicherweise in Kartons auf dem Boden verstecken, und trinken Sachen, von denen uns des Rest des Jahres recht übel werden würde.
Und wir beginnen, unsere untrauten Heime zu verkitschen. Nun ich habe ebenfalls damit begonnen, bin aber noch längst nicht fertig. Weitere Bilder sollten also folgen, es gibt auch die ersten enthusiastischen Kommentare (wo wir diesmal nicht im Wald wohnen - was sogar fast stimmt, vorher war er vielleicht 100 Meter entfernt - fällt es halt eher auf). Das erste Bild zeigt die Küchentür (im Hintergrund Terrasse und Schloßkirche), die nächsten beiden einen Blick auf den Schloßvorplatz (eines nicht mehr existierenden Schlosses), das eine Mal ungeblitzt, einmal geblitzt (wie man sieht, habe ich das Modell dieses Hauses mit einer Lichterkette verunziert). Darauf ein Motiv aus dem Wohn- und Eßzimmer.
Der übliche Essensbericht steht an. Ich wurde am Sonnabend zu einem Schlachtefest auf einen Schlachthof entführt (das war genausos gruselig, wie es klingt), und ich hatte unter den „deftigen“ Gerichten sogar etwas gefunden, was ich irgendwie herunter bekam (vorübergehend). Außerdem konnte ich günstig Wildfleisch erwerben, und auch etwas vom Schwein, das zum Sonntagsbraten mutieren sollte, aus der Nuß, ein Krustenbraten.
Dazu kann ich nur sagen, Frische allein tut es auch nicht, das Fleisch war es sicherlich. Was keine Garantie dagegen ist, daß es anschließend eventuell vielleicht dennoch recht zäh bleibt, und an der Schmordauer kann es wirklich nicht gelegen haben. Dabei hatte ich mir soviel Mühe gegeben. Es erst ordentlich angebraten, dann in Butterschmalz, Rotwein, Thymian und Rosmarin 2 Stunden vor sich hin schmoren lassen (am Ende war selbst nach dem widerwilligen Eingeständnis der Frau Mutter die Sauce zwar gut, das Fleisch selber aber; nun ja).
Dazu geschmorte Mohrrüben und Reis. Beides in Ordnung. Es ist übrigens schwierig, bei den gegenwärtigen Lichtverhältnissen irgendwelche halbwegs brauchbaren Bilder hinzubekommen, aber der Dokumentation wurde Genüge getan.
Ich muß derzeit ziemlich schreibfaul erscheinen, was zwar nicht ganz stimmt, aber hier merkt man halt wenig davon. Falls es jemandem durchgerutscht sein sollte, den es interessieren könnte. Ich hatte unter „Georg Hermann - Spaziergang in Potsdam“ einen nicht ganz so üblen (denke ich) Nachtrag zu eben demselben für den 19. November geschrieben. Man sehe selbst.
nachgetragen am 3. November
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