Mittwoch, 31. Dezember 2014

Silvester &

 

Ist etwas Mitteilenswertes zu berichten? Eigentlich nicht. Ich kann nicht nur keine Aufnahmen von Feuerwerken (das wußte ich schon); auch die Idee, selbst eines zu machen, das man dann photographieren könnte, funktioniert nicht. Man ist viel zu sehr damit beschäftigt, sich nicht die Finger oder Schlimmeres zu verbrennen, die Dinger überhaupt zum Abfeuern zu bekommen, möglichst nicht das Haus anzuzünden etc., als daß dabei ein Bild herauskommen könnte, das vorzeigbar wäre.

Ich bin zu Silvester ja von jeher eher introspektiv, 2 oder 3 Mal habe ich mich vielleicht dazu hinreißen lassen, mich einer Feierhorde anzuschließen, um mich anschließend wie unter Marsianern zu fühlen (wenn es sie denn gäbe), also sehr weit weg.

Und falls es interessiert, der Feiertags-Koch-Parcours nähert sich glücklicherweise seinem Ende. Diesmal hatten wir Lachs in Kochsahne (mit ziemlich viel Kräutern, hauptsächlich Dill). Dazu Pfannengemüse und Tomate mit Mozzarella als Salat.

Frau Wisser war zu meiner Verblüffung darüber offenkundig zufrieden, was mich freute, denn angesichts der allgemeinen Knallerei, die mindestens mittags begann, war sie sichtlich völlig darauf vorbereitet, jederzeit zu hören: „Die Russen sind da, rette sich, wer kann!“. Das ist jetzt nicht ganz so ironisch gemeint, wie es sich liest (aber ein wenig schon). Das Geschehene schleppt sich halt über die Generationen fort und krallt sich darin fest, aber brechen wir besser ab...



Der Mond in den Ästen - dafür hat es sich denn doch gelohnt, die Kamera mit hinaus zunehmen. Das Photo gibt einen Eindruck, aber die Stimmung war tatsächlich die eines numinosen Unentschieden, wenn ich so sagen darf, jedenfalls durchaus interessant.

All meinen Besuchern ein 


Erfreuliches und gesegnetes Neues Jahr 2015



kind of „translated“

Is there to report something valuable? I doubt it. Not only I'm not able to shoot fireworks (which I knew); the idea of making one myself, which could then be photographed, doesn't work. You are far too busy not burn your fingers or worse, to get those things at all to fire, to prevent eventually to set the house on fire etc., all this prevented on the other hand a presentable picture.

On New Years Eve I'm usually rather introspective, 2 or 3 times I followed perhaps the temptation to join a bunch of party-addicted people, to feel then as under Martians (if there were any in reality), so very far away.

And if someone wants to know: Fortunately the Holiday cooking race nearly ends. This time we've had salmon (in cooking cream with quite a lot of herbs, mainly dill). Then pan-fried vegetables and tomatoes with mozzarella as a salad.

To my amazement Mrs. Wisser was obviously satisfied about all, and this made me glad because given the general noise that began at least noon, she was obviously fully prepared to hear every time: "The Russians are here, save yourself if you can!". Now this is meant not as ironic as it reads (but a bit I admit). So what happened, attaches itself to generations as a burden, but we better have a break ...

The moon in the branches - this has been worthwhile, to take the camera out for. The photo gives an impression, but the mood was actually a numinous draw, if I may say so, at any rate quite interesting.

To all my visitors:

A Pleasant and Happy New Year 2015

Montag, 29. Dezember 2014

Sonntag & (nur kurz)






Das, worauf man hier sieht, ist der Zierker See. Genauer gesagt, erfolgt der Blick von einem der umgebauten Hafenspeicher auf denselben, und offenkundig geht gerade die Sonne unter. Und das ist der schlichte Grund, warum ein Essensbericht faktisch ausfallen muß. Mittags blieb die Küche kalt und nein, wir gingen nicht in den Wienerwald, sondern waren ebendort nachmittags eingeladen. Ein netter Ausblick, den ich nicht vorenthalten wollte.

Das heißt, am Abend gab es dann doch noch etwas. Wie man sich vielleicht erinnert, hatten wir den Sonntag zuvor Medaillons von Rinder- und Schweinefilet mit einer recht netten Sauce. Davon schlummerte im Kühlschrank noch hinreichend viel in einer Terrine. Auf den nachfolgenden Bildern erkennt man schnell, welcher Geistesblitz mich traf – ich habe alles in Blätterteig gepackt und gebacken. Ich muß sagen, das war keine ganz dumme Idee. Dazu Pfannengemüse.

Das ist jetzt wahrlich nicht ganz aufregend, aber ich will doch wenigstens ein wenig versuchen, hier eine gewisse Ordnung aufrechtzuerhalten, und sei es die der (nachgetragenen) Essensberichte.


nachgetragen am 29. Dezember

Montags - Schnee










Freitag, 26. Dezember 2014

Weihnachten &


Drinnen die güldene Hl. Familie auf Purpur gebettet und draußen frieren die Mülltonnen. Daran könnte man jetzt feinsinnige Überlegungen anknüpfen oder sich schlicht nur ärgern, daß man beim Photographieren mal wieder nicht auf den Hintergrund geachtet hat und der die ganze Komposition konterkariert (üblicherweise ist das gern mal eine offenstehende Tür zur Besenkammer u.ä.).  Wir lassen beides sein und präsentieren den diesjährigen Weihnachtsbaum. Er ist etwas kleiner geraten im Vergleich zum Vorjahr, da er vor das Fenster passen sollte. Er ist trotzdem ganz nett, man kann halt nur deutlich weniger dranhängen, allerdings war mir dieses Weihnachten in keinster Weise nach Lametta zumute, keine Ahnung, warum.




Kurz zu den Essensbildern. Auf dem ersten sieht man jemanden, nicht mich, seine Geschenke mustern und sich bei einer Tasse Grog vom Kirchgang erholen, während die Vorfreude auf die „Heiden von Kummerow“ wächst, die zum gefühlt 300. Mal gleich auf dem Bildschirm auftauchen werden. Ansonsten erkennt man leicht den Kartoffelsalat mit den Wiener Würstchen.


Auf den nachfolgenden Aufnahmen dann der Krustenbraten vom 1. Weihnachtsfeiertag, der nicht übel ausfiel, der Braten (geschmort auf Zwiebeln mit Thymian und Rosmarin). Beim Rosenkohl stellte ich während des ersten Probierens fest, daß er mehr nach einer Laubsägearbeit schmeckte, also leicht hölzern. Aber wozu hat man diverse Fonds u.ä. im Kühlschrank tiefgefroren. Ein paar Eßlöffel erhitztes Entenschmalz drehten die Sache dann noch ins Positive.




Das nächste Gericht wartet schon (das ist das Anstrengende an dieser Zeit des Jahres). Daher fassen wir uns jetzt kurz. Zur optischen, akustischen  und geistlichen Erbauung folgen noch 2 Musikstücke von Loreena McKennitt und ich wünsche am 2. Weihnachtsfeiertag allen die hier vorbeischauen

Gesegnete und angenehm zu verbringende Weihnachten



Loreena Mckennit - "Emmanuel"


Loreena Mckennit - "Dark Night of the Soul"

Sonntag, 21. Dezember 2014

4. Advent &




Von den Einleitungsbildern her gesehen, fängt dieser Essensbericht zwar sehr behäbig an, er wird aber dann um so kürzer ausfallen, wie man gleich bemerken darf. Was man dort erkennen kann, sind Medaillons von Rinder- und Schweinefilet, die gerade in Butterschmalz angebraten wurden, gemeinsam mit Rosmarin, um dann auf angerösteten Zwiebeln mit Thymian und einem Rinderfond im Ofen abgedeckt weiter vor sich hin zu garen.

Da man auf den anschließend verfertigten Aufnahmen aus dem Wohnzimmer nicht wirklich viel erkennen konnte, muß das eine als Beweis (wofür auch immer) herhalten. Bei der leicht violetten Masse im Hintergrund handelt es sich um Apfelrotkohl, wie wenig überraschen wird. Die Sauce wurde früh gelobt, das war ganz gut so (daß es früh geschah), denn ich selbst habe am Mittags-, der eher ein Nachmittagstisch war, wenig mehr als 10 Minuten zugebracht, und das nicht, weil alles so furchtbar ausgefallen wäre (ganz im Gegenteil).


Das kam nämlich so: Wir hatten gerade begonnen, da klingelte es an der Tür und eine gute Bekannte überraschte mich mit der aufgeregten Frage, warum ich denn nicht eben bei der Veranstaltung im Hotel Schloßgarten gewesen wäre. Nach ihrem Kurzbericht fragte ich mich das auch. Sagen wir soviel, es handelte sich um den jüngeren Teil der herzoglichen Familie derer zu Mecklenburg, die ich immerhin teilweise schon bei mir zu Gast hatte, der sich dort komplett vorgestellt hatte.

Meiner Bekannten war ich natürlich dankbar, und vor die Entscheidung gestellt, mich in den Schmollwinkel zurückzuziehen oder kurzentschlossen doch noch dorthin zu eilen (ca. 100 Meter entfernt), entschied ich mich für ein kurzes Mahl und entschwand. Zum Glück. Denn ich traf die Betreffenden noch an, und irgendwie hat sich dann das Mißverständnis auch aufgelöst, schade war es trotzdem, sehr sogar.

Ohne mich darüber weiter auszulassen, will ich einen Teil der Erklärung nachliefern, warum sich alles derart verzögerte. Die nachfolgenden Figuren sind vor allem Schuld. Ich war zum Gottesdienst im Borwinheim und hatte meine Kamera nicht dabei, ärgerlicherweise. Denn dort war dieses beeindruckende Weihnachtspanorama aufgestellt. das denselben Nachmittag wieder abgebaut werden sollte (es stammt aus Privatbesitz*). Also eilte ich nach Hause und wieder zurück und hatte das Glück, noch einige Aufnahmen machen zu können. Das Licht war hm, aber manche Bilder wurden so leidlich, so daß ich sie hier jetzt bringen kann.


Wir beginnen links mit Elephanten und Kamelen, die die Magier begleiten.


Hier sind sie schon, die Magier.


Diese tiefsinnig gemeinten Figuren sollen die "Mühseligen und Beladenen" darstellen, der eine gefesselt, der andere blind... Die sind jedenfalls auch auf dem Weg zur Krippe.


Mit diesem Blick haben wir dann das ganze Geschehen.




Und da ist der Stall, der mehr eine Grotte zu sein scheint, und das Christuskind. Und die Hl. Jungfrau, Josef, Esel & Rind etc. etc.


Hier schließlich werden wir der Verkündigung an die Hirten angesichtig, und der ganz unterschiedlichen Reaktionen der Augenzeugen.



Dieser jedenfalls schläft unbeeindruckt weiter.


Aus der rückwärtigen Perspektive wirkt er ein wenig wie ein Straßenprediger, der Engel, oder Ärgeres. Aber er hat doch ein rechtes Engelsgesicht, wie man gleich sehen wird. Die Flügel müssen nicht sein. Das stimmt schon. Wozu brauchen die Boten Gottes schließlich Flügel? Es sind ja keine Vögel oder Flugechsen o.ä.

Und ohne weitere bemüht unterhaltsame Bemerkungen wollen wir damit schließen, nämlich mit dem, was er ihnen gerade verkündet, den Hirten, der Engel:


Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde.
Und siehe, des Herrn Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr.
Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird;
denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.
Und das habt zum Zeichen: ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen.
Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen:
Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen.
Lukas 2, 8-14


*Aus gegebenem Anlaß ein paar wenige genauere Angaben zu den Krippenfiguren:

Zunächst, sie stammen von der 1911 geborenen (und im Jahr 2000 verstorbenen) Künstlerin Hildegard Merker, die ihr Kunststudium zwar nach der Heirat aufgab, aber dennoch weiterhin vor allem als Keramikgestalterin kreativ tätig blieb. Eines ihrer Haupt-Sujets war offenbar die Gestaltung von Krippen, wobei die oben sichtbare wohl die umfänglichste sein soll. Die Arbeit an den Krippenfiguren sei für sie eine Art Gebet gewesen, durch das sie nach den Erlebnissen der Kriegs- und Nachkriegszeit neuen Zugang zu Gott gefunden habe, zitiert die Mecklenburgisch-Pommersche Kirchenzeitung vom 14. Dezember 2014 ihren Sohn Gottfried Merker aus Alt-Strelitz, in dessen Besitz sich die Krippe nunmehr befindet. 
nachgetragen am 23. Dezember

Sonntag, 14. Dezember 2014

Sonntag & (leicht verspätet)


Kotelett mit Stampf-Kartoffeln hieß die - nicht von mir - geäußerte Wunschvorstellung („ich habe ja so sehr Appetit auf...“). Wenn bei der einen das Wohlfühl-Ideal in der kurz-periodischen Wiederkehr des Immer-Gleichen liegt, und der andere genau das haßt, sind eigentlich alle Ingredienzien für einen idyllischen (Advents-)Sonntag vorhanden und müssen nur noch verrührt werden. Aber so ist es nun mal, das Familiäre. Ein Zyniker würde sagen: 'Es bringt zusammen, was nie zusammen gehört hat.' Aber da wir (bisher noch) keiner sind, versuchen wir einen Mittelweg zwischen der sog. Wahrheit und dem Zynismus zu finden.

Was macht folglich der schwache Mensch? Er rettet sich in den Kompromiß und kocht gewissermaßen zweimal, was natürlich die Kochprozedur nicht unerheblich in die Länge zieht. Und das endete dann so bzw. so (siehe Bild oben und unten):


Es gibt in dem Ganzen mehr als 2 Pointen, aber das wäre dann doch zu indiskret, jedenfalls war es ein überraschend unterhaltsamer Nachmittag. Beginnen wir mit dem offensichtlichen. Ich wollte noch einmal versuchen, ob mir nicht diese beliebten Bohnen im Speckmantel gelingen könnten (ohne versalzenen Speck etc. etc.). Diesmal war es so, ich hatte dem Speck noch reichlich Bohnenkraut und Pfeffer beigemischt und genoß nach längerer Zeit endlich wieder das Fremd-Empfinden, ich befände mich in einem guten Restaurant und müßte mir jetzt einen Grund ausdenken, um den Kellner ärgern zu können, oder so.


Dazu ein Kartoffelgratin, nur aus dünn gehobelten rohen Kartoffeln, Milch + Sahne, Pfeffer + Salz, einer Mischung aus vorbereitet gehackten mediterranen Kräutern (ich war zu faul, das selbst zu tun), geriebenem Emmentaler, Butterflocken und - horribile dictu - Parmigiano. Es war unglaublich.


Wo ich mich gerade von der Selbstbegeisterung erhole. Unglaublich war auch die Geschichte der Koteletts. Einer der Nachteile des Aufräumens ist, man findet Dinge, wieder. Ja, das gibt es, und mitunter ist da auch eine wirklich böse Pfanne darunter, die nie benutzt wurde, aber dafür über die Fähigkeit verfügt, gut panierte Koteletts in reichlich Öl und Fett innerhalb von Minuten anbrennen zu lassen. Ob da im Boden Plutonium mit verbaut war o.ä., ich weiß es nicht, dafür geht es mir bisher zu gut. Jedenfalls war das Abkratzen des Verbrannten und das Wiederholen der Prozedur doch leicht lästig. Und ich hatte bei dem Ganzen auch noch ungläubig zugeschaut. Woran man wieder sehen kann, wenn das Kochen zu einem gut ist, neben dem Essen, es verführt zur Demut.


Ach, und es gab noch Lamm für mich, geschmort mit Rosmarin, aber das war mehr wie ein: „Uff, ich bin endlich wieder zu Hause, und da kann jetzt auch nichts mehr schiefgehen.“ Tat es auch nicht. Und es war eben das selbst-erfundene Zu-Hause.


Und wo ich den halbtrockenen Sekt im Bild sehe. Sekt mag ich an manchen Tagen, aber "halbtrocken" ist mir generell irgendwie nach der Art von Offenbarung 3.16. Ich überließ die Flasche völlig der anderen Seite und vergnügte mich endlich einmal an einem schlichten Riesling (glaube ich, mich erinnern zu dürfen).


Ist etwas der heutigen Geschwätzigkeit entgangen (und ich sage das nicht als Vorwurf an die, welche sagen, sie hätten diesen Quark so vermißt)? Es gab noch einen Salat aus allem Möglichen, für den Notfall, daß zu viel mißlungen wäre (was deutlich nicht der Fall war). Und ansonsten, ich habe mich selten so fröhlich gestritten wie diesmal (genau in dieser Bedeutung, also nicht etwa "passiv-aggressiv" oder ähnlicher Quatsch, schlicht ein aufgeräumter Austauch von Verschiedenheiten). Ich mußte sogar (mit Einverständnis) die Wohnungstür vor neugierigen Nachbarn verschließen (die ist üblicherweise immer unabgeschlossen). Die vorgeschobene Begründung am nächsten Tag: Ein notwendiger Erholungs- / Verdauungsschlaf. Nun ja, der auch.


Doch! Ich hatte eine (bekanntlich hochgiftige) Christrose kürzlich erstanden und meinte: Wäre das nicht die ideale Tischdekoration? Inzwischen steht sie auf der Balustrade draußen; wo wir gerade nach dem ersten Schrecken so einen warmen Vorwinter haben. Von mir aus kann er sich komplett & ganz verschlafen, der Winter.

nachgetragen am 16. Dezember