Nachdem wir diese „mecklenburgische Woche“ voller variantenreicher Wendungen also hinter uns gebracht haben, wollen wir wenigstens mit dem Essens-Nachtrag einen vorläufigen Schlußpunkt setzen, nicht für das Essen natürlich, das würde die Beiträge hier doch überschaubar beenden. Ich wiederhole nur, was ich nur allzuoft gehört habe: „Essen ist soo(!) wichtig“, danach würde dann also einer der wichtigeren Beiträge folgen, nun ja.
Wir umkreisen das Thema etwas und beginnen mit den Rosen. Was dort auf dem Tisch steht, ist tatsächlich von hinter der Terrassentür; und das ist schlicht schön, daß sich all das noch einmal zurechtgefunden hat.
Und jetzt sind wir auch schon im Gurkensalat von Frau W. gelandet, so wie sie ihn seit (natürlich nur gefühlten) Jahrhunderten präferiert, nämlich mit Zucker, Salz und Essig, und geschält natürlich. Eine sehr frühe Form der Salatzubereitung gewissermaßen, aber alles hat seinen Anfang.
Ein Sonntag - horribile dictu – ohne Kartoffeln. Und ich war nicht einmal schuld. Auch wenn ich einige Reis-Zubereitungs-Ratschläge in letzter Zeit wohlwollend aufgenommen habe, befolgt habe ich keinen, nur obendrauf ein wenig Butter gegeben.
Meine Variante sieht zwar netter aus, behaupte ich dreist, bestand aber nur aus einem üblichen Kräuter-Joghurt-Dressing mit zusätzlich Pfeffer und vor allem Dill.
Dill ist das Stichwort. Denn unter dem Blätterteig im Bild befinden sich Dill, Pfeffer und Salz und angebratene Stücke vom Lachs, die folglich im Ofen ausgebacken wurden. Ich war an diesem Sonntag so Plem-Plem, daß ich 2-Mal die Trennfolie aus Plastik beim Ausrollen des Blätterteiges übersehen hatte. Einmal konnte ich sie noch nachträglich herausklauben. Ein 2. Exemplar bereichert inzwischen den Kompost.
Und noch einmal die Rosen der Saison und, man ahnte es vielleicht, es war nicht nur ein Sonntag ohne Kartoffeln, sondern auch einer ohne Sauce. Wir sind folglich am Ende. Offen gestanden, es war gar nicht so schlecht. Wer das anzweifelt, dem gegenüber rufe ich den Herrn Stahl von der Schloßkirchen-Aufsicht gegenüber an, dem ich Stücke davon aufnötigte.
Mir sind letztens ein paar Denk-Sätze auf die Füße gefallen, die ich zuerst auch bei dieser Gelegenheit anbringen wollte, aber jetzt sehe ich, nein, es gehört nicht hierher, doch, hm, vielleicht den:
Mitunter merkt man, das eigene Leben ist vor allem etwas, das einem mitgespielt wird. Aber gelegentlich unterhält es durchaus, all dem zuzuschauen. Diese Haltung ist es, die einen vor dem Übermut bewahrt, angesichts der übernächsten Wendung...
Oder um einen weit besseren zu zitieren:
„Nirgends finden wir eine so friedliche und ungestörte Zuflucht als in der eignen Seele, sobald wir nur etwas von dem in uns tragen, was wir nur anzuschauen brauchen, um uns in eine vollkommen ruhige und glückliche Stimmung versetzt zu sehn.“
nachgetragen am 24. Juni
10 Kommentare:
Sehr schön, der Text hat mal wieder beides: Nahrung für Magen und Geist. ;-) So ein klein bißchen Philosophie zum Schluss deutet doch sehr darauf hin, dass das Mahl nicht allzusehr den Körper belastete, so dass noch Energie für den Geist übrig blieb. ;-)
Der Standort und das Leben dazu (oder umgekehrt) sind immer wieder interessante Ansätze zum Philosophieren. Was mich betrifft, so möchte ich zur Beschreibung meines Blickwinkel eines der Hauptwerke von James Maury Henson als Verbildlichung heranziehen. Dabei bitte nicht das Register amerikanischer Philosophen heranziehen, da ist er vermutlich nicht zu finden, zumal er, wenn irgendwo gelistet, eher als Jim Henson bekannt. Das von mir angespielte Hauptwerk ist "Die Muppetshow", eine völlig zu Unrecht als reine Puppenshow beimagete Sendungsfolge. Mein Standpunkt wäre am besten mit dem der beiden "Alten" - Waldorf und Stadler - zu vergleichen. Sie sitzen in ihrer Loge, beobachten das Geschehen und kommentieren es in ihrer eigenen Art. Aber ganz so außenstehend, wie der Standort auf den ersten Blick erscheint, ist er dann doch nicht. Der "Blick von außen" relativiert sich sehr stark, berücksichtigt man, dass die beiden eben auch "nur" Muppets sind.
Echte Außenbeobachtung gibt es nicht. Aber der Versuch des Standpunktes ist es wert, ihn zu erreichen, unterhält das Leben der anderen doch ungemein, wenn man von der Seite draufguckt.
Ein wenig blieb übrig, in der Tat. Dies ist keine Antwort, nur ein Hinweis - es hat mich sehr gefreut. Ich sitze gerade auf der Terrasse und versuche meine Ohren von "Hello Dolly" frei zu bekommen (die Proben sind gerade vorbei, aber es dröhnt noch innerlich nach), ich muß nämlich morgen klug daherreden können. Die Katzen kamen übrigens auch erst nach Probenende angerannt.
Das war ein recht delikater Gedankengang, wenn ich es so sagen darf, an mich verschwendet natürlich :)
Wie das Leben so spielt: Auch für Kultur gilt offenbar der Paracelsus'sche Spruch mit der Dosis und dem Gift. Für den gelegentlichen Besucher eines Theaters und dem Einmalbesucher einer gewissen Dolly kann man es vermutlich nicht nachvollziehen, welchen Unbill eine beinahe tägliche Beschallung damit auslöst. Manchmal beneide ich doch auch die Schauspieler, die das Stück ggf. noch häufiger hören/spielen müssen. Da wird die here Kunst doch eher zum bodenständigen Handwerk.
Katzen haben durchaus einen Vorteil: Sie können sich verkriechen und keiner nimmt es übel. Der Hund an sich jault ggf. noch gern mit, was den Kunstgenuss nicht verbessert. ;-)
Hm, hat zwar nüscht mit Deinem Kommentar zu tun, aber heute waren wir offenkundig ziemlich "gut drauf" - höre gerade Deine Sendung. Übrigens, wenn die Musiker sich einspielen z.B., dann ist es mitunter wirklich beeindruckend. Man sollte halt mehr auf das Positive schauen.
Danke für den Kommentar. Ich war wohl wirklich gut drauf. Schön, dass das rüber gekommen ist.
Der Inhalt der einen oder anderen Sottise ist mir zwar schon wieder entschwunden, aber es ist schließlich die Haltung, die zählt.
Inhalte? Kann ich mich gar nicht dran erinnern. ;-)
:)
Maybe this will be the summer I actually make some cucumber salad. I always enjoyed it at the home of my friends in Rothenburg, and yours looks just as tasty.
@naturgesetz Just try it. And my version - I really have to brag about it - was tasty - as far as I can remember. Hopefully you'll have all the ingredients in the “colonies”. :)
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