Beatrix von Storch, AfD, 25.2.16, Backnang
Abgesehen davon bin ich davon beeindruckt, wie sie in bestimmten, derzeit bestimmenden Milieus fast als negative Identifikationsfigur den „Führer“ abzulösen beginnt. Zwei Dinge mag ich nicht. Aufdringliche Selbstexplorationen, und wenn drogenvernebelte, selbstverliebte Figuren nur noch lallen können: Torte, Torte - lustig, lustig. Das genügt nicht; aber Gegenwart kann so unterhaltsam sein.
Ich will keine Unparteilichkeit vortäuschen. Da ich kaum an einem Kalauer vorbeigehen kann, ohne ihm Aufmerksamkeit zu schenken: Seine Eltern hätten ihm als Kind immer ein Kotelett um den Hals hängen müssen, damit wenigstens die Hunde mit ihm spielten. Vielleicht stimmt das gar nicht, es ist auch ein wenig abgegriffen. Es sei, wie es sei.
Man ahnt, wen ich meine. Da ich meine wenigen Leser nicht für doof halte, suchte ich nach einem Ausgleich, um sich selbst ein Bild machen zu können. Ich fand, wen wundert's, Herrn Stegner, das Teil zieht sich zwar, aber man kann seine diffizile moralische Überlegenheit, die Linken gewissermaßen genetisch eingeschrieben ist, wiederfinden, die SPD als Partei für Frieden und Gerechtigkeit seit jeher, wir schieben das mal beiseite.
Frau v. Storch rutscht mit ihrer direkten Art mitunter etwas aus. Das gefällt mir zwar nicht, aber wer bin ich schon. Bei der anderen Bespaßung fiel mir auf, wie der Sound vor allem ein Wohlfühlmilieu zu erzeugen sucht. Es ist alles sehr wolkig, soll es offenkundig auch, es geht vor allem um einen Wiedererkennungs-Effekt, dann fügen sich die Gemeinheiten auch wolkenlos in einen bekannten Sound ein.
Stegner trifft... Jan Fleischhauer
Für Stegner habe es immer schon 15 Prozent oder so in der Bevölkerung gegeben, die ausländerfeindlich gesonnen seien. Und die Nazis und ihre Nachkommen im Geiste seien doch nicht gestorben. Das sei nicht wie eine Krankheit, die plötzlich verschwände, sondern, die Gefahr ist wieder da. Das vererbt sich folglich. Hurrah! Ich verschlucke gerade das Wort Sozialdarwinismus und andere, man sollte vielleicht einfach nur auf Worte schauen, so man sich für einen Intellektuellen hält.
Von den Werten könnten „wir“ von den Konservativen zwar nichts lernen, technisch aber vielleicht manches. Gottlob nicht meine Welt.
Um nur das auch noch zu sagen, Herr Fleischhauer ist in seinem gutverkauften Buch, das bei einigen Streichungen sehr gewonnen hätte, sehr unterhaltsam, er schenkt auch Einsichten, aber (beim Wiederlesen) kommt es mir mehr und mehr vor wie ein gemalter Schinken in einem Schaufenster der lange verflossenen DDR. Das mag ungerecht sein, wen stört's, aber ich werde es noch mal lesen. Das eben ist der Unterschied. Und das von jemandem, der politische Blogs eigentlich haßt.
nachgetragen am 6. März
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