Mittwoch, 23. Juni 2010
Abends
Es ist zu anstrengend, schlechte Laune zu haben. Das fiel mir auf, als diese Anstrengung diesen Abend von mir abfiel. Ich kam zurück von einer Veranstaltung, auf der 4 Bücher vorgestellt wurden, eines von ihnen liegt nun auf meinem Schreibtisch (Hans Joachim Schädlich „Kokoschkins Reise“, wenn ich es gelesen habe, werde ich vielleicht etwas darüber schreiben), ich bin dort überwiegend auf Personen getroffen, die ich mittlerweile mehr oder weniger gut kenne, eine Auswirkung der Entscheidung, diese Stadt, in der ich lebe, nicht mehr aus meinem Bewußtsein auszublenden zu versuchen. Es war also ein angenehmer Abend.
Auf dem Rückweg, als ich am See entlangfuhr, habe ich versucht, ein paar Bilder zu machen, wie zu sehen ist, war das Ergebnis eher bescheiden, aber der reale Augenblick war überwältigend, ein pures Zusammenwirken von Ruhe, Schönheit und Frieden.
Auf diesem Weg komme ich üblicherweise wenig später am Belvedere vorbei (ich habe erst kürzlich ein Bild davon hier wieder veröffentlicht), und zu meiner Überraschung wehten mir weit vorher Tangomelodien entgegen und tatsächlich (der Weg ist etwas erhöht, so daß man in geringer Entfernung auf das Gebäude herabschaut), ein paar Paare drehten sich darin im letzten Abendlicht zu denselben, eingerahmt von einem rötlichen Leuchten, das aus Lampions hervorflackerte. Da es so wenige Paare waren, schien es mir eher eine private Veranstaltung zu sein, wie auch immer. Ich habe ein paar Augenblicke diesen unerwarteten Tangoklängen zugehört, hinter dem Belvedere war noch der See zu erkennen, auf dem gerade ein beleuchtetes Schiff offenbar in Richtung Anlegeplatz fuhr.
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2 Kommentare:
Ein schoenes, "Abend wird es wieder" Bild, bei dem die Baeume Stonehenge zu spielen scheinen...
So in etwa, ich muß dazu sagen, daß es schon etwas zu spät für meine Kamera war, in Wirklichkeit war es tatsächlich ein unglaublich magischer Moment.
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