Donnerstag, 24. Juni 2010
Johanni
Am 24. Juni gedenkt die Kirche der Geburt Johannes des Täufers, der großen Vorläufergestalt Jesu, über den er sagte: „Er muß wachsen, ich aber muß abnehmen“ (Joh. 3,30). Dies dürfte tatsächlich der Grund sein, warum man den damaligen Zeitpunkt der Sommersonnenwende dafür wählte (heute liegt das Datum dafür bekanntlich etwas früher). Um den Tag nicht ganz zu übergehen, dachte ich, es sei vielleicht angemessen 2 Stücke aus einer Kantate zu bringen, die Johann Sebastian Bach zu Johanni schrieb: „Christ, unser Herr, zum Jordan kam“ (BWV 7).
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2 Kommentare:
Himmel, Erde schaffenstrunken.
Noch die Nächte schlürfen lechzend
Des erschöpften Tages Helle,
Bleiches Dunkel atmet Funken,
Und das Spätlicht schleppt sich ächzend
Durch die Mittnacht,
Zu des jungen Tages Schwelle.
Sonnenfeuer kochen Säfte.
Blütenzarte dort versengt.
Aus dem weichen Maienkosen
Drängen willenstarke Kräfte,
Und die Sommerreife senkt
Sinnend ihre ernsten Rosen.
Satt zerrann das Frühlingsgirren,
Grimme Sensenhiebe klirren,
Halme seufzen, in der Luft,
Von Vergänglichkeit umwittert,
Wanket schwermutweher Duft,
– und das stolze Leben zittert.
Gedicht "Johanni"
von Max Dauthendey ((1867 – 1918)
Es ist unverzeihlich, daß ich Ihnen noch nicht für dieses Gedicht von Max Dauthendey gedankt habe, und um ehrlich zu sein, ich bin erst durch Ihren Blog über ihn gestolpert und habe jetzt begonnen, ihn zu lesen. Ein sehr verspätetes Danke dafür.
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