Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
als welkten in den Himmeln ferne Gärten...
So beginnt bekanntlich eines der berühmten Herbstgedichte Rilkes. Und es ist eigentümlich, als ich diesen Sonntag-Morgen auf der Terrasse saß, vor und über mir unsere beiden recht alten Ahornbäume, da wurde mir plötzlich die Wahrheit dieser Verse bewußt. Die auffallend gefärbten Blätter, die von hoch oben aus den Ästen langsam in weiten Bögen auf den Boden segelten, schienen tatsächlich von einem weiter entfernten Ort her zu kommen.
Obwohl der Herbst erst in ein paar Tagen astronomisch offiziell beginnt, so ist er doch schon mit Händen zu greifen. Ich habe dieses Herbstgedicht von Rilke übrigens vor langer Zeit einmal im Ganzen gebracht, zusammen mit einer Übersetzung von Prof. Aue, die ich noch immer sehr schätze, wer mag, kann das dann hier nachlesen.
Das soll es mit den Abschweifungen vom Thema diesmal auch schon sein. Das Wetter blieb nicht so vorhersehbar, daß man es hätte wagen können, draußen zu essen, und folglich geschah das im nach ihrer Auffassung viel zu kleinen Wohnzimmer meiner Frau Mutter, das gleichzeitig auch als Eßzimmer herhalten muß. Im Bild sieht man ihr altes Klavier, das nächste Woche endlich gestimmt werden wird, derzeit klingt es noch wie aus einem minderklassigen Gespenster- und Schauerfilm entsprungen.
Und nun wirklich zum Essen, es war Lachs, im Ofen geschmort mit Butterschmalz und Kräutern, als da wären reichlich Dill, dazu Thymian und Oregano und etwas Rosmarin, nach einer Viertelstunde kam Weißwein dazu. Für die Sauce wurde dem Fond dann nur noch Crème fraîche hinzugefügt (neben derselben sieht man übrigens eine der Rosenkerzen, wie sie hier im Hause gern selbst gebastelt werden). Als Gemüse in Butterschmalz geschmorte Mohrrüben und Petersilienwurzeln.
So in etwa wurde das an diesem Ort schon des öfteren beschrieben, daher bleiben wir für diesmal auch eher knapp. Das Rezept hat sich in der Art (bei den Kräutern kann man durchaus variieren) fast schon zu einem Standardgericht entwickelt, und nicht nur ich war diesmal wieder einmal recht zufrieden. Ja, derartige Gemütszustände kommen mitunter durchaus vor.
Und so wäre das wöchentliche Lebenszeichen nachgetragen, vielleicht kommen vor dem nächsten Sonntag sogar noch welche hinzu. Aber allzu deutlich ausgesprochene Ankündigungen führen in der Regel nur zu Schuldgefühlen, und die mögen wir nicht so.
nachgetragen am 17. September
2 Kommentare:
I love autumn, I like the colours, the leaves, the sensation of a summer coming to an end. Another year pulling to a close, however I wish I could hibernate for the whole winter and wake again in spring.
I love autumn as well, always did. The strange thing is it makes this beautiful place appearing familiar. And I'm really sorry for being absent, hope you are doing fine!
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