Wo ich eben von unserem kleinen Theater zurückkehre, das wenige Fuß-Minuten entfernt liegt (übrigens keine Garantie dafür, daß man nicht trotzdem fast zu spät kommen kann), muß ich gestehen, ich bin recht froh. Erst einmal, enttäuscht worden zu sein. Man geht ja heutzutage mit der größten Mißtrauensbereitschaft in so etwas, vom Ausstellen von Körperflüssigkeiten u.ä. Stumpfsinn belästigt zu werden. Aber dem war nicht so, nicht im geringsten.
Es war wirklich gut gesungen, nett illustriert, ohne Krampfattitüde, und was mir am angenehmsten erschien, es betonte die humoristischen Elemente an diesem „Weihefestspiel“ (und zwar nicht etwa flapsig). Ach so, nein, nicht Wagner, sondern Mozarts Zauberflöte. Denn offen und gut banausisch gesagt: Diese aufgeklärte Freimaurersprache von Tugend, Weisheit, Natur und Vernunft ist doch zu oft rechter Quark. Die Musik aber ist frisch und herrlich wie am ersten Tag.
Das obige Stück erscheint dort, weil mir die Melodie gerade nicht aus dem Kopf gehen will, das nächste, weil sich das Theater damit selbst darstellt (nun ja, manchmal ist es wirklich besser, man genießt einfach das leicht anders erscheinende Ergebnis).
Und bei dem nachfolgenden bedeutungsschwangeren -
„Der, welcher wandert diese Straße voll Beschwerden,
Wird rein durch Feuer, Wasser, Luft und Erden..“
- war ich verblüfft, daß mir das vollkommen entfallen war, dabei, wie eindrucksvoll! Ansonsten ist man ja gerade bei der Rolle der Königin der Nacht bekanntlich immer ganz gespannt, wie wohl die nächste Klippe umschifft werden wird.
Ansonsten gab es ein hübsches Moment, als an der Stelle, wo Tamino fragt „Sternflammende Königin!“, ob dies wohl die mächtige Herrscherin der Nacht sei, ein vielleicht 6jähriges Mädchen aus dem Publikum bedrückt antwortete: „Ja!“. Große allgemeine Heiterkeit. Ein erfreulicher Abend.
hier gefunden
Ach, wo ich nach Musikbeispielen suchte, diese Bergman- Version auf Schwedisch ist ebenfalls sehr unterhaltsam.
2 Kommentare:
Die Bergman Version ist wunderbar, im Gegensatz zu vielem was heute als Zauberfloete vermarkt wird. Und der "hangman's knot" zumindestens ist authentisch. Danke!
Nun, verehrter Herr Professor, ich habe zu danken, u.a. dafür, daß sie diesem kargen Platz immer noch Ihre Aufmerksamkeit einräumen. Ich habe mich darüber sehr gefreut.
Sie haben übrigens recht :) und ich war von mir selbst überrascht, wie vertraut ich offenkundig mit der Musik doch bin (vielleicht ist man nicht ganz der Benause, für den man sich leicht hält).
Ich hoffe, Sie befinden sich wohl!
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