Sonntag, 31. Mai 2015

Ein anderer Sonntag - Nachtrag


Ich bin noch eine Erklärung schuldig, warum es an diesem Sonntag vermeintlich nichts zu essen gab, denke ich. Nun, ich war beim Chinesen, nach einem Gospel-Gottesdienst hier in Neustrelitz, zu dem allererstmaligst (!) auch Frau Mutter sich schieben ließ. Dort trafen sich anschließend einige Sangesbrüder und -schwestern, ich hatte offenkundig am Sonntag Trinitatis einen Anfall von „Socializing“. Die Beweisphotos sieht man auch, und jetzt wäre der Moment, etwas Freundliches über das Essen sagen, ach, ich bringe stattdessen einfach einen Link.


Pfarrer Feldkamp verwies in besagtem Gottesdienst erfreulich klar auf den Charakter des Sonntags. Die Kirche ist eine Skulptur des Heiligen und das „Dogma“ der Trinität dabei ein wunderbares Beispiel dafür, wie das Christliche dem Denken zugewandt ist (und den Künsten auch übrigens), wo dem etwas entgegenstand, waren es die Anfeindungen des Fremden, des bin ich mir gewiß. Wenn ich Bachs Sanctus höre, sehe ich alle Kathedralen und Kirchlein, die vergessenen, die zerstörten – Alt St. Peter zu Rom, Cluny, St. Andrews..., mit den anderen, den halbzerstörten, den vollendeten, überlebenden in einer riesigen Prozession hinschreiten zum Himmlischen Jerusalem, die einen würdevoll, die anderen eher etwas saumselig, um pünktlich beim Amen dort anzukommen.



Ach, am Nachmittag wurden dann (bei großem Publikums-Andrang) die Nibelungen getanzt, mit eingesprochenem Mittelhochdeutsch. Mein erster Gedanke war – Körperkitsch mit Kissen. Aber das ist wohl ungerecht, und ich muß noch einmal über alles nachsinnen. Das Mittelhochdeutsch war sehr schön.

nachgetragen am 13. Juni

Keine Kommentare: