Donnerstag, 27. November 2008
Radetzkymarsch
Es ist eigentümlich, wie ich in den letzten Tagen an gänzlich unterschiedlichen Orten von Joseph Roth und seinem „Radetzkymarsch“ verfolgt wurde, und ich mag jetzt nicht nach irgendwelchen biographischen Anlässen o. ä. weiter suchen, gerade eben wurde dieses noch abgewechselt vom „Herrn der Ringe“, dieser im Innersten verzweifelten Sehnsucht nach dem „guten König“, aber zurück zu Joseph Roth.
Es gibt wenige Romane, die das Potential haben, einem das Herz zu brechen, wie der soeben genannte Roman, man muß das nicht zulassen, aber sie könnten es. Es gibt ein anderes Buch namens „Die Kapuzinergruft“ von ihm:
„Die Kapuzinergruft, wo meine Kaiser liegen, begraben in steinernen Särgen, war geschlossen. Der Bruder Kapuziner kam mir entgegen und fragte: ‚Was wünschen Sie?‘
„Ich will den Sarg meines Kaisers Franz Joseph besuchen‘ – erwiderte ich.
‚Gott segne Sie!‘ sagte der Bruder, und er schlug das Kreuz über mich.
‚Gott erhalte!‘ rief ich.
‚Pst!‘ sagte der Bruder.
Wohin soll ich, ich jetzt, ein Trotta? …‘“.
zitiert aus:
Joseph Roth, Die Kapuzinergruft, Berlin 1984, Verlag der Nation
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