Montag, 5. Januar 2009
Über Fremdheit
Ich muß gestehen, daß ich diese Art von Gedanken diesem Ort gern vorenthalten hätte, keine Sorge, es folgt nichts Theatralisches, offen gesagt nicht einmal sehr Originelles, aber ich fürchte, im Innern bin ich doch zu sehr 19. Jahrhundert. Aber es ist auch einfach albern, sich eines Mediums zu bedienen und sich dann zu stellen, als kenne man es nicht.
Als ich heute so aus Neugier die Kommentarseite eines Bloggers in Augenschein nahm, mit dem ich mehr als eine Mail u.a. ausgetauscht habe, in der wir uns gegenseitig unserer Freundschaft versicherten…, der in letzter Zeit aber etwas schreibfaul wurde, aus Gründen, die ich ihm abkaufen kann oder es auch sein lasse, als ich nun also diese Kommentare der treuen Leser auf seiner Seite las, wurde mir schlagartig klar, wie sehr ich ins Reich der Illusionen vorgedrungen war und wie sehr jemand hier in Gefahr steht, sich auf eine Bühne zu begeben und sich dabei vollzusaugen mit fremden Erwartungen, Sehnsüchten, Enttäuschungen, Zerstörtheiten.
Nicht daß ich mich selbst allzusehr dieser Gefahr ausgesetzt sehe, aus verschiedensten Gründen, aber diese Erkenntnis, daß man sich häufig zweifelsohne um Kontakt zu Personen bemüht hat, die es auf eine Bühne drängte, aus mutmaßlich gar nicht unbedingt zweifelhaften Motiven, die sich nun aber so zu verhalten beginnen, wie fremde Erwartungen es fordern und die irgendwann erkennen, daß sie dem gar nicht gewachsen sind (als ob das erforderlich wäre, denn lindern die verlorenen Seelen sich gegenseitig etwa ihr Los?), nun ein unwillkommener Moment der Ernüchterung, der mich nur noch mehr darin bestärkt hat, hier ausschließlich Momente des Angenehmen oder doch wenigstens Lehrreichen anzuhäufen, und darüber hinaus nichts.
Übrigens, nachdem ich meinen Leser, wer immer es zufällig sein mag, kürzlich mit jahreszeitunpassenden Bildern traktiert habe, diese hier sind aktuell, nein wir befinden uns nicht in Neuseeland, und es war sehr anregend, in der letzten Nacht den Weg rund um dieses Haus freizuschaufeln.
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