Freitag, 16. Januar 2009
Varia
Zu meinen merkwürdigeren jugendlichen Lektüreerinnerungen zählen die „Weltgeschichtlichen Betrachtungen“ Jawaharlal Nehrus, die er aus der Haft seiner Tochter, der späteren Premierministerin Indira Gandhi in Briefform sandte. Davon ist zwar keine besondere Anhänglichkeit an den Autor zurückgeblieben, aber ich wurde u.a. zum ersten Mal mit einem anderen Autor bekannt gemacht, nämlich Edward Gibbon und seiner „History of the Decline and Fall of the Roman Empire“, eines der folgenreicheren Geschichtswerke, ein Auszug befindet sich in meiner kleinen Hausbibliothek.
Daß ich nicht weiter verweile, hat seinen Grund darin, daß der Kalender uns heute nötigt, mindestens an 3 Namen zu erinnern. Gibbon starb übrigens am 16. Januar 1794.
"Betrachtung einer sonderbar schönen Winterlandschaft
Die ganze Landschaft sah daher verwunderlich,
Hell, prächtig, herrlich aus, zumal
Wie bei dem Untergang der niedre Sonnenstrahl
In, durch und an die klare Glätte fiel.
Es ist fast auf der Welt kein schöner Augenziel.
Der Glanz, den König’ oder Kaiser
An Kostbarkeiten zeigen können,
Sind nichts bei diesem Glanz zu rechnen, nicht zu nennen.
Ein Wald von Bergkristall voll diamantner Reiser
Sind überall zur Schau gestellt.
Ein dresdnisch grün Gewölb war jetzt die ganze Welt,
Weil nichts als spielende Brillanten,
Als schütternde, geschliffne Diamanten,
Soweit man sah, zu sehn.
Ich mußte hier jedoch der Menschen Meinung lachen,
Die so viel Prahlerei von Edelsteinen machen.
Wie leicht kann, dacht ich, die Natur
Juwelen überall bereiten!
Die Härte fehlet ja dem Eise nur,
So hat es alle Kostbarkeiten,
Pracht, Schimmer, Wasser, Feur und Schein
Und alle rare Seltenheiten,
Die im so hochgeschätzten Demant sein.
..."
Barthold Heinrich Brockes, gestorben am 16. Januar 1747 in Hamburg, Verfasser des „Irdischen Vergnügens in Gott“, aus dem das obige ein Stück darstellt, wäre ein anderer würdiger Erinnerungsgrund.
Aber wir eilen weiter und enden aus purer Sympathie bei Arnold Böcklin († 16. Januar 1901), eine der Fassungen seines wohl berühmtesten Gemäldes eröffnet den Eingang dieses Beitrags, den wir für heute dabei belassen wollen, da ich habe lernen müssen, daß ich übermüdet in der Regel anstrengenden Unsinn produziere.
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