Donnerstag, 24. November 2011

Über Dankbarkeit


Nein, ich lebe noch. Und diesmal muß ich wohl etwas schreiben, einfach des Datums wegen. In die Bloggerei bin ich gestolpert, weil ich, des Englischen eher ohnmächtig, und das hat sich seitdem nicht wesentlich gebessert, einen Blog und die Person dahinter faszinierend fand. Und das ist untertrieben. Der Blog ist lange verschwunden, die Person hatte sich teilweise selbst erfunden, aber ich denke noch gelegentlich an sie. Es war ein amerikanischer Blog, nun ist es heraus, denn heute ist Thanksgiving! Das hat dazu geführt, daß ich mich seitdem in einer Sprache herumtreibe, in die ich nicht wirklich gehöre, aber manche Menschen sind geduldig, und es gehört wohl zum Ritual, daß man an diesem Tag sagt, wofür man dankbar ist. Bei mir tritt hinzu, daß ich aus menschlicher Schwäche heraus hier mehr als einen Faden habe abreißen lassen. Das ist also mehr ein Post für mich selbst, ich habe nicht vor, ihn zu „übersetzen“.

Beginnen wir mit Dean Grey aus Chicago. Ein tapferer junger Mann und Künstler; tapfer, weil er den Kampf gegen seine Ängste irgendwann tatsächlich aufgenommen hat, viele mögen ihn deshalb, ich auch, und ein Künstler, der diesen Namen wirklich verdient, ist er zudem.

Fromme Menschen können sehr anstrengend sein, „Birdie“, so nennt sie sich hier, zeigt uns, wie „Fromm-Sein“ eigentlich Einführung ins Mensch-Sein meint. Ich kenne wenige, die so inspirierend sind. Sie kämpft gerade gegen ihren Krebs.

Arnold aus San Diego beschreibt sich selbst als „kind hearted“, bei jedem anderen mag dies merkwürdig klingen, hier vermögen wir nur zu sagen, exakt so ist es. Und außerdem ist er ein wundervoll einfühlender Beobachter aller natürlichen Schönheit.

Und wo wir gerade bei der natürlichen Schönheit sind. Mein Kontakt zu „Forest“ aus Albuquerque , New Mexico ist immer eher etwas schwebend geblieben, aber das ändert nichts daran, daß seine Bilder so grandios wie präzise sind, und mitunter überfallen ihn auch tiefere Einsichten dabei.

Hinter diesem bescheiden anmutenden Blog verbirgt sich „Butch“, ein großartiger Mensch, der, nachdem er sich dann doch für das Arzt-Sein entschieden hatte, jetzt nach all den Jahren seine versäumte Liebe zur Musik pflegt, nur habe ich es leider verpaßt, meinerseits das Versäumte zu pflegen.

Und wo wir gerade dabei sind, Patrick, der leider offenkundig, wie viele andere, die Freude am Bloggen etwas verloren hat, machte mich Anfang diesen Monats sprachlos, als er sich an meinen Geburtstag erinnerte. Ein sensibler Künstler, den ich leider aus den Augen, allerdings nie aus dem Gedächtnis verloren hatte.

Diese Bloggerei hat schon etwas von einem Lehrstück - über vergebene Chancen (es gibt Namen auf meiner Liste, die ich jetzt einfach abbreche (dies ist nicht entfernt als eine Art Rangfolge gemeint), die nicht nur virtuell aufgegeben haben), über die Penetranz der Erinnerung, aber auch über das wohltuende Erlebnis, an der Weisheit anderer Menschen teilhaben zu dürfen, an deren Glauben und an deren Entdeckungen irdischer Schönheit. Also:

Happy Thanksgiving.

Hope you all found a place of comfort and joy today.





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