Freitag, 11. November 2011

Martini

St. Martinus, Wangen im Allgäu
Gebhard Fugel: Der hl. Martin wird Bischof von Tours
hier gefunden

Daß man auch den Groll der Zeiten mit sich herumträgt, das gehört zum Befremdenden, wenn man mit der Geschichte lebt. Daß mein Namenstag sich wie mit dem Beginn des Karnevals (auch wenn das nicht ganz exakt ist), ebenso mit dem „Armistice Day“ verbindet, hat mich schon lange irritiert. Und es ist merkwürdig, sich selbst bei diesem Unwohlsein zuzuschauen. Ich versuche inzwischen eher, den Kontakt zur englischsprechenden Welt an diesem Tag pausieren zu lassen. Wenn einem zudem sowieso etwas unwohl ist, erleichtert das die Sache natürlich.

Ich denke, im letzten Jahr habe ich diesen Zwiespalt einigermaßen anschaulich machen können. Obwohl ich weiß, daß es auch ganz andere Stimmen gibt, die sehen, was damals so mutwillig von allen Seiten zerstört wurde. Einem sehr eigenwilligen Blogger aus Texas hatte ich damals versprochen, auf ihn hinzuweisen, schon allein für diesen bemerkenswerten Satz: “We are still struggling to repair what was destroyed on that day.“ Mit einem Jahr Verspätung hole ich das also nach.

Um ehrlich zu sein, den Beitrag vom Jahr zuvor erwähne ich allenfalls aus protokollarischen Gründen, sehr verbissen das Ganze. Aber das Jahr davor war wieder angenehmer zu lesen. Aber die Sache liegt ja auch schon ein wenig länger zurück:

Hans von Marées, Hl. Martin und der Bettler
hier gefunden

„Es geschah an einem Wintertag, daß er ritt durch das Tor von Amiens, da begegnete ihm ein Bettler, der war nackt und hatte noch von niemandem ein Almosen empfangen. Da verstund Martinus, daß von ihm dem Armen sollte Hilfe kommen; und zog sein Schwert und schnitt den Mantel, der ihm allein noch übrig war, in zwei Teile, und gab die eine Hälfte dem Armen, und tat selber das andere Teil wieder um. Des Nachts danach sah er Christum für ihn kommen, der war gekleidet mit dem Stücke seines Mantels, das er dem Armen hatte gegeben. Und der Herr sprach zu den Engeln, die um ihn stunden, "Martinus, der noch nicht getauft ist, hat mich mit diesem Kleide gekleidet". Davon ward aber der Heilige nicht hoffärtig, sondern er erkannte Gottes Güte; und ließ sich taufen, da er seines Alters war achtzehn Jahre.“

aus der "Legenda aurea" des Jacobus de Voragine

2 Kommentare:

naturgesetz hat gesagt…

I guess I can still wish you a happy namesday and be timely, since it is still November 11 here, as I write.

And thanks for the link to the Mad Monarchist. His post from last year makes good points.

MartininBroda hat gesagt…

It's strange to see a promise made a year ago, indeed it was interesting to read. And thank you for good wishes of course :)