Gesang einer gefangenen Amsel
für Ludwig von Ficker
Dunkler Odem im grünen Gezweig.
Blaue Blümchen umschweben das Antlitz
Des Einsamen, den goldnen Schritt
Ersterbend unter dem Ölbaum.
Aufflattert mit trunkenem Flügel die Nacht.
So leise blutet Demut,
Tau, der langsam tropft vom blühenden Dorn.
Strahlender Arme Erbarmen
Umfängt ein brechendes Herz.
Als ich an seinem Todestag darüber nachdachte, etwas gründlicher über Georg Trakl zu schreiben, fühlte ich mich bald hinreichend unwohl, zumal gleichzeitig die Amseln anfingen zu sterben, und zwar geradezu demonstrativ, einige Alpträume später wollen wir unsere wenigen Gedanken zu ihm dennoch beibringen. Wie man unschwer erkennt, ist dies ein Nachtrag, ich werde mich jetzt also von einem zum nächsten fortarbeiten.
nachgetragen am 16. Dezember
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