Mittwoch, 14. März 2012

Samuel Rogers

"Oh could my Mind, unfolded in my page,
Enlighten climes and mould a future age;
There as it glow'd, with noblest frenzy fraught,
Dispense the treasures of exalted thought;
To Virtue wake the pulses of the heart,
And bid the tear of emulation start!
Oh could it still, thro' each succeeding year,
My life, my manners, and my name endear;
And, when the poet sleeps in silent dust,
Still hold communion with the wise and just!--
Yet should this Verse, my leisure's best resource,
When thro' the world it steals its secret course,
Revive but once a generous wish supprest,
Chase but a sigh, or charm a care to rest;
In one good deed a fleeting hour employ,
Or flush one faded cheek with honest joy;
Blest were my lines, tho' limited their sphere,
Tho' short their date, as his who trac'd them here."

"O könnte meine Seele, die in meinen Versen entfaltet ist, ganze Länder aufklären, und ein künftiges Jahrhundert bilden; könnte sie, wie sie erglüht, von den edelsten Leidenschaften begeistert, die Schätze erhabener Gedanken vertheilen; die Pulse des Herzens zur Tugend erwecken, und der Thräne des Wetteiferns befehlen hervorzubrechen! O könnte sie immer, jedes folgende Jahr hindurch, mein Leben, meine Sitten, und meinen Namen theurer machen; und wenn der Dichter im schweigenden Staube schläft, immer noch verkehren mit den Weisen und Guten! - Doch sollten diese Verse, meiner Muße beste Erholung, wenn sie durch die Welt ihren einsamen Weg schleichen, auch nur einmal einen unterdrückten edlen Wunsch wieder erwecken, nur einen Seufzer vebannen, oder eine Sorge beschwichtigen; zu einer guten That eine fliehende Stunde anwenden, oder mit ehrenvoller Freude eine blasse Wange befeuern; so würden meine Zeilen gesegnet seyn, wenn gleich beschränkt ihre Sphäre, wenn gleich kurz ihre Dauer wäre, wie die Dauer dessen, der sie hier sie hier entwarf.“

Obige Rohübersetzung ist gestohlen, allerdings sind die Leidtragenden auch seit deutlich mehr als hundert Jahren dahingeschieden. Es ist der Anfang eines längeren Gedichtes von Samuel Rogers (ein dichtender Banker, ja das gab es einmal, aber es waren auch andere, kultiviertere Zeiten).

Samuel Rogers ist im Deutschen so bekannt, daß es dort nicht einmal einen Wikipedia-Artikel über ihn gibt, dabei war er vor Zeiten sehr berühmt, nun, vor 200 Jahre und in Großbritannien. Ich hatte bis letzter Nacht keinen Schimmer, wer das wäre, aber ein junger Freund aus Cambridge, der eben ein Exemplar dieses Werkes von 1812 (glaube ich) zu reparieren versuchte, schickte mir da den Anfang (auf Englisch natürlich, als ob ich davon irgend einen Schimmer hätte; ich weiß, wie abwegig das klingt, aber er ist mir über die Zeit sehr ans Herz gewachsen, zum Glück verfolgt er das hier nicht.)

Übrigens lese ich ihn immer noch, aber die Zeit pressiert gerade, aus lebenspraktischen Gründen. Und da ich unbedingt wieder ein kleiner tapferer Blogger werden will, hoffe, ich kann die Sache morgen vervollständigen...

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