Wenn alles ganz friedlich und ohne größere „Unfälle“ vonstatten geht, wächst üblicherweise (und kaum überraschend) das Mißtrauen (ganz diffus natürlich, so als ob das Große Grüne Grasmonster jeden Moment durch die Terrassen-Türen stürmen müßte, was es nicht tat), doch es blieb alles sehr angenehm.
Da Fisch bekanntlich eher wenig Zeit braucht, genauer gesagt, ist Zeit dabei genau das Heikelste, konnte ich mich zum Gottesdienst nach
Feldberg (eine selbst für mecklenburgische Verhältnisse kleine Stadt) verleiten lassen. Üblicherweise hasse ich ja „Familien“ etc. -Gottesdienste, aber es war wirklich sehr entspannt. Junge Väter hatten sich ihre Sprößlinge mit einem bunten Tuch vor den Bauch gebunden (wenn sie ihnen die Brust gegeben hätten, hätte das auch nicht weiter überrascht), die junge Pastorin bemühte ganz rührend ihre Gitarre, wie gesagt, sehr nett das alles, wirklich.
Zum Essen: Lachs! Ja diesmal hatte die Fischfrau (womöglich aus schlechtem Gewissen, siehe
letzten Sonntag) tatsächlich denselben für mich zur Verfügung. Nun ist das Rezept langweilig, wir memorieren es kurz: Der Lachs kommt auf ausgelassenes Butterschmalz, wird gepfeffert und gesalzen, bekommt obendrauf viel Dill (und etwas Thymian und Rosmarin).
Aus dem Sud wird später eine Sauce gemacht, unter Hinzufügung von noch mehr Dill, Sahne, wenig Zucker, Weißwein (hatte ich vergessen, dem Fisch eher beizufügen). Dazu Gurkensalat (natürlich war in dem Dressing auch Dill).
Wenn man böse urteilen wollte, müßte man sagen - Variationen von Dill. Aber da wir von Natur aus unfähig zum Bösen sind (fast, nur die Erbsünde hindert uns), sagen wir jetzt die pure und schlichte Wahrheit. Es war alles sehr gut (nur die Gurken waren etwas zu wässrig).