Freitag, 14. August 2009
preußische Nachträge
Eine Politikerin (eine konservative, angeblich), deren Name mir endlich gerade entfallen ist (Arghh Gegenwart), hat kürzlich ihre Oberweite auf Plakaten zur Anschauung gebracht, zum Glück wohne ich momentan nicht in Berlin, aber eine konservative Bloggerin hat’s kommentiert, und wenn etwas lustig ist, ist es lustig, und wenn‘s des Teufels Großmutter ausgesprochen hat (hier nicht der Fall), also der Kommentar war: „tieferhängen, das!“.
Nachdem ich mein infantiles Gewiehere noch eben in den Griff bekommen habe, muß ich für ein paar liebe (!) Menschen anfügen: Es gibt da eine Anekdote über Friedrich II. , unseren geliebten König von Preußen (falls es da Stirnrunzeln gibt, großartige Menschen verehrt man, genialische liebt man einfach, und da ich die eine oder andere Rose bei seinen Hunden niedergelegt habe, fühle ich mich „itzt“ nicht als Nassauer (wie sagte ein guter Freund dazu – „ ich hab nur schnell dem König eine Rose vorbeigebracht“)). Gefragt also, wie mit einem gewissen Pamphlet umzugehen sei, das jemand gegen ihn öffentlich angeschlagen hatte, meinte er: „Tiefer hängen!“
Damit alle es lesen können.
Das Komische an Friedrich dem Großen ist nur, ich mag ihn eigentlich überhaupt nicht, aber man liebt nicht immer die Menschen, die man mag.
Noch ein paar Zitate von ihm:
„Kenntnisse kann jedermann haben, aber die Kunst zu denken ist das seltenste Geschenk der Natur.“
„Die Klugheit ist sehr geeignet zu bewahren, was man besitzt, doch allein die Kühnheit versteht zu erwerben.“
„Seine Pflicht erkennen und tun, das ist die Hauptsache.“
„Räsonniert, so viel ihr wollt, und worüber ihr wollt; nur gehorcht!“
„Man müsste es dahin bringen, dass sich alle Menschen des Fanatismus und der Intoleranz schämen.“
„Es heisst, dass wir Könige auf Erden die Ebenbilder Gottes seien. Ich habe mich daraufhin im Spiegel betrachtet. Sehr schmeichelhaft für den lieben Gott ist das nicht.“
Man könnte mit einigem Recht fragen, warum der schon wieder, nun, das ist simpel, eine Art Ersatzhandlung, sein Vater, den ich nicht ausstehen kann, auch wenn er unbestritten außerordentlich tüchtig war, wurde am 14. August 1688 geboren. Ich denke, ich habe über den „Soldatenkönig“ vor einem Jahr nicht so ganz unsinniges Zeug geschrieben, also wollen wir es bei einem Verweis darauf belassen.
Ach und eigentlich wollte ich es dabei belassen, mich selbst daran zu erbauen, doch sei es kurz erwähnt. Nachdem die Türken die italienische Stadt Otranto erobert hatten, zogen 800 Männer des Orts den Tod durch Enthauptung einem Übertritt zum Islam vor, am 14. August 1480. Es gibt einen sehr schönen (englischen) Artikel hier dazu.
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2 Kommentare:
Ungeschickte Türken. Man sollte Italien rund um Ferragosto meiden. Das konnte ja nicht gut gehen.
:-)
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