Paul Fleming
An sich
Sei dennoch unverzagt, gib dennoch unverloren,
weich keinem Glücke nicht, steh' höher als der Neid,
vergnüge dich an dir und acht' es für kein Leid,
hat sich gleich wider dich Glück, Ort und Zeit verschworen.
Was dich betrübt und labt, halt Alles für erkoren,
nimm dein Verhängnis an, lass' Alles unbereut.
Tu, was getan muss sein, und eh' man dirs gebeut.
Was du noch hoffen kannst, das wird noch stets geboren.
Was klagt, was lobt man doch? Sein Unglück und sein Glücke
ist ihm ein jeder selbst. Schau alle Sachen an,
dies Alles ist in dir. Lass deinen eiteln Wahn,
und eh' du förder gehst, so geh' in dich zurücke.
Wer sein selbst Meister ist und sich beherrschen kann,
dem ist die weite Welt und Alles untertan.
Das obige Gedicht von Paul Fleming soll dafür stehen, daß ich heute an einer literarischen Veranstaltung partizipiert hatte, die sich der Literatur des Barock widmete. Nur soviel, es freut mich natürlich zu beobachten, wenn auch andere ihre Sympathien für diese Zeit entwickeln, und wenn ich dabei ein wenig helfen kann…, wie auch immer.
Vielleicht aber eine kleine Episode am Rande. Von der Innenstadt, wo dieses stattfand, am See entlang hierher ist der Weg nicht so weit, als daß man ihn nicht ohne größere Umstände mit dem Fahrrad in Angriff nehmen könnte. Das letzte Stück muß man dabei den Rand des Waldes durchqueren, der diesem Haus gegenüber liegt. Nach der Veranstaltung ergaben sich noch einige angenehme Gespräche, wie es meist der Fall ist, jedenfalls dürfte es nach 11 Uhr gewesen sein, als vor mir im Schein der Vorderlichts etwas Braungelbes vom Aussehen eines größeren Hundes quer über den Weg schoß, ich fuhr nicht unbedingt langsam und war Sekunden später daran vorbei, wobei ich in dem Moment rechts neben mir ein wütendes Grunzen hörte. Ich war geradewegs durch eine Horde Wildschweine gefahren.
Dienstag, 25. Mai 2010
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1 Kommentar:
Das inspirierte mich ein wenig nach Darstellungen von Wildscheinen im Barock zu suchen. Dieser Beitrag half mir dabei ein wenig.
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