Freitag, 14. Mai 2010

Teresa von Avila &

translated (in comments)


Santa Teresa De Ávila

Poem Soneto a Cristo crucificado

No me mueve, mi Dios, para quererte
El cielo que me tienes prometido
Ni me mueve el infierno tan temido
Para dejar por eso de ofenderte.

Tú me mueves, Señor, muéveme el verte
Clavado en una cruz y escarnecido;
Muéveme ver tu cuerpo tan herido,
Mueveme tus afrentas y tu muerte.

Muéveme, en fin, tu amor, y en tal manera,
Que, aunque no hubiera cielo, yo te amara,
Y, aunque no hubiera infierno te temiera.

No tienes que me dar porque te quiera;
Pues, aunque cuanto espero no esperara,
Lo mismo que te quiero te quisiera.


Teresa von Ávila

Sonett an den gekreuzigten Christus

Nicht bewegt mich, mein Gott, Dich zu lieben,
der Himmel, den Du mir hast versprochen,
noch bewegt mich die Hölle, so gefürchtet,
um zu lassen, deshalb, Dich zu beleidigen.

Du bewegst mich, Herr, mich bewegt Dich zu sehen
genagelt an ein Kreuz und zerfleischt,
mich bewegt zu sehen Deinen Leib so verwundet,
mich bewegen Deine Kränkungen und Dein Tod.

Mich bewegt, schließlich, Deine Liebe, und auf solche Weise,
daß, wenngleich es nicht Himmel gäbe, ich Dich liebte,
und wenngleich es nicht Hölle gäbe, Dich fürchtete.

Nicht mußt Du mir geben, damit ich Dich liebe,
denn wenngleich, was ich hoffe, ich nicht hoffte,
ebenso, wie ich Dich liebe, würde ich Dich lieben.

deutsche Übersetzung hier gefunden

Manchmal trifft man jemanden wieder. Etwa einen „verlorenen“ Argentinier, den man in einem anderen früheren Zusammenhang sehr schätzen gelernt hatte. Dieser erzählt einem, dies sei das schönste Sonett in spanischer Sprache. Und dann muß man daraus einen Beitrag machen, auch wenn man anderes im Sinn hatte. Einer der Nachteile, eine Sprache nicht zu beherrschen, besteht darin, daß man diese Schönheit allenfalls erahnen kann.

Die Autorenschaft Teresa von Ávilas ist wohl eher unsicher, aber wie auch immer, irgendwie finde ich in diesem Sonett auch unseren Spanisch sprechenden Freund wieder: Seine tapfere Trauer und seine Einsamkeit und seinen tiefen Glauben, der ihn über beides erhebt, auch wenn er dies mitunter nicht weiß. Ich bin dankbar, ihn wiedergefunden zu haben. Und das ist eben das Wesen des Wunders: Daß es unsere Erwartungen mit einem leichten Lächeln hinter sich läßt.

1 Kommentar:

MartininBroda hat gesagt…

Teresa of Ávila &
Translation

[Well, first before I try to translate my own words, you’ll find some different and various translations of this poem here: http://users.ipfw.edu/jehle/poesia/ACRISTEN.HTM]

Sometimes you meet someone again. Like a "lost" Argentines, whom I’ve had learned to appreciate in a very different context earlier. He tells one that this is the most beautiful sonnet in Spanish. And then you have to turn this into a post, even if you’ve had other ideas. One of the disadvantages, not to master a language, is, you can imagine this beauty at best.

The authorship of Teresa of Avila is rather uncertain, but anyway, somehow, I think, in this sonnet I could find also our Spanish-speaking friend: his brave sorrow and melancholy and his loneliness, and his deep faith that elevates him above both, even if he doesn’t know it sometimes. I am grateful to have found him again. And that's just the nature of the wonder: it leaves our expectations with a slight smile behind.