Dienstag, 4. September 2012

See-Stücke



Alfred Lord Tennyson
Ulysses

It little profits that an idle king,
By this still hearth, among these barren crags,
Match'd with an aged wife, I mete and dole
Unequal laws unto a savage race,
That hoard, and sleep, and feed, and know not me.

I cannot rest from travel; [...] for my purpose holds
To sail beyond the sunset, and the baths
Of all the western stars, until I die.
It may be that the gulfs will wash us down:
It may be we shall touch the Happy Isles,
And see the great Achilles, whom we knew.

Tho' much is taken, much abides; and though
We are not now that strength which in old days
Moved earth and heaven; that which we are, we are;
One equal temper of heroic hearts,
Made weak by time and fate, but strong in will
To strive, to seek, to find, and not to yield.


Alfred Lord Tennyson
Ulysses

Wem nützt schon eines Königs Müßiggang?
Beim stillen Herd, im dürren Klippgestein,
an alternd' Weib gebunden, mess' und geb'
ungleich' Gesetz ich diesem wilden Volk,
das nimmt und schläft und frißt und mich nicht kennt.

Zur Ferne zieht es mich; [ ... ] mein Ziel wird sein
zu segeln ferner als das Abendrot
und Bad der Westgestirne, bis ich sterb'.
Kann sein, das Meer wird uns hinunterzieh'n,
kann sein, daß wir berühr'n der Inseln Glück
und seh'n den Held Achilles, uns vertraut.

Viel schwand dahin, doch viel verblieb; obwohl
wir nicht die Kraft besitzen, die einmal
den Himmel und die Erd' bewegt; wir sind
das was wir sind; von gleichem Sinn und Mut,
vom Zeitgeschick geschwächt, doch stark im Will'n
zu streben, suchen, sehn - und nie zu ruhn.

übersetzt von Walter A. Aue

Ich beschäftige mich aus gewissen Gründen gerade mit See-Gedichten, nein nicht die Sorte See, die hier um die Ecke ihr idyllisches Wesen ausbreitet, sondern die rauhe See etc. ist gemeint, vulgo Meer, Ozean... Das obige Gedicht gehört da wohl zu denen, um die man dabei nicht herum kommt, aber es ist so elendig lang, im 19. Jahrhundert hatte man aber auch einfach zu viel Zeit.

Da stieß ich darauf, daß uns der geschätzte Prof. Aue diese eingedampfte Version geschenkt hat (hatte ich lange Zeit komplett übersehen), aber Lord Tennyson hat unbestreitbar damit etwas Bemerkenswertes zustande gebracht, z. B. weitere Zeilen wie:

I am a part of all that I have met;
Yet all experience is an arch wherethro'
Gleams that untravell'd world whose margin fades
For ever and forever when I move.

Das ganze Gedicht findet sich hier und ich habe offen gestanden keine Erinnerung mehr, wie ich diese deutsche Übersetzung davon fand. Die Anmerkungen des Prof. Aue sind wie immer lesenswert, wer von mir etwas Erhellendes erwartet, wird heute enttäuscht werden. Ich bin diesmal fest entschlossen, im Oberflächlichen zu verbleiben, obwohl, nein, das bleibt jetzt so.

2 Kommentare:

Walter A. Aue hat gesagt…

"eingedampft" - I love it!

MartininBroda hat gesagt…

:)