Samstag, 24. Oktober 2015

24. Oktober 1935


Ich hab's ja nicht so mit Zahlen. Deshalb hatte ich mir irgendwann eine Brücke für Esel gebaut, namens - erst kam der „Führer“, dann er, dann Sie. „Er“ war mein lieber Herr Vater. Das ist zwar etwas sarkastisch (nicht auf meinen Vater bezogen), aber so sind wir halt.

Margot Johanna Wisser, geb. Wienhold wurde also 80, weil unter obigem Datum geboren. Das ist jetzt exakt die Art von Beiträgen, die ich hier eigentlich nicht so sehr ansiedeln wollte. Nu isses anders gekommen, aber es soll kurz bleiben und sich auf eine Art Bildlegende beschränken. Es sind sowieso nur Ausschnitts-Momente. In anderen Worten – das meiste fehlt.

Auf den ersten 3 Bildern wird kräftig (nun ja) „Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren“ geschmettert, mehrere Strophen lang!



Frau W. hat früher (es war sehr viel Nostalgie präsent) gern gereimte Hochzeitszeitungen vorgetragen. Diesmal schrieb sie sich gewissermaßen selber eine.


Das Schöne war, es gab mehrere Menschen, die sich nützlich machten. Selbst mein schon sehr an den Rand meines Gedächtnisses gewanderter Herr Bruder war ausgesprochen hilfreich, an der Kaffeefront. Ich habe somit auch das Abendbrot eher überrascht zur Kenntnis genommen.


Immerhin hatte er eine schöne Aufnahme ihres völlig verschollenen Herkunftsortes Weichselmünde mitgebracht. „So Gott will und wir leben“ werde ich die morgen über ihrem Fernsehsofa aufhängen. Davor liegt etwas sehr „Luschtiges“. Ein Blumenstrauß aus Lebensmitteln: Käse, Schinken, Salami etc. zu Blüten geformt und... Viele mögen das.


Ein Augenblick der Ruhe.


Das schief Grinsende in der Ecke bin ich, wie ich mir nach mehrmaligem Nachdenken zumuten mußte. Aber man sollte sich nicht täuschen lassen. Nicht nur ist nicht alles, was hinkt, ein Vergleich, auch ist nicht alles, was grinst, nett.

Nur zur Erklärung -  Es gibt Menschen, die stellen sich dumm, es gibt Menschen, die stellen sich klug, und es gibt Menschen, die stellen sich und werden Kandesbunzlerin. Aber das sollte gar nicht hierher. Gibt aber eine Ahnung von den beiläufigen Unterhaltungen.

 nachgetragen am 25. Oktober

4 Kommentare:

DirkNB hat gesagt…

Ein schönes Stillleben (Wird das jetzt mit 3 "l" geschrieben?). Da sieht man, warum sich zum Ende einer jeden Party die meisten Leute in der Küche einfinden ... ;-)

Meine Hochachtung vor den anwesenden Damen und Herren, Liedgut mehrere Strophen lang auswendig zu können ... Aber das ist wohl auch eine Generationsfrage. Unsereiner kann maximal die erste Strophe ausgewählter Lieder mitträllern, meist ist es auch nur der erste Reim und ein paar nachfolgende Fragmente. ;-)

naturgesetz hat gesagt…

It looks like a very fine birthday party. My felicitations to Mrs. W. on the occasion.

I'm not entirely sure where the sarcasm, not directed at your father, is, but no matter. Your mention of him reminds me of the picture you once posted of him and you working in the garden. It was very captivating, and I think of it often when I think of you.

MartininBroda hat gesagt…

@naturgesetz Thanks. I will tell her tomorrow. The sarcasm was not against my father nor my mother, but since we currently have this incredible growth of stupidity in this country it was rather a - yes, starting the crib in 1933 doesn't mean I adore Mr H., but I'm afraid that's pointless.
It's very kind of you to remember the picture this way.

MartininBroda hat gesagt…

@DirkNB Ich verweigere mich dieser neuesten Recht-Verun-Schreibung ja vollkommen, die, wie Herr Walser völlig zutreffend festhielt, aus "bürokratischem Müßiggang" entstanden ist. Ja, das war der Nachmittagsteil, da konnte man vielleicht nicht mehr überall wirklich singen, wußte aber noch, wie es geht. Das drehte sich dann später.