Mittwoch, 7. April 2010

El Greco


El Greco
Ansicht von Toledo, zw. 1596 - 1600
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Es ist grandios, wenn der menschliche Geist so überragend individuell wird, daß eine Welt, die sich nichts grundlegend noch nicht Dagewesenes vorstellen kann, erkennen muß, das ist die einzigartige Physiognomie Rilkes, Klees, Hölderlins, Friedrichs … und diese die von Domenikos Theotokopoulos, genannt „El Greco“.


El Greco Ludwig IX.,
um 1590-1600

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Er stammte von Kreta, das bis 1645 die Venezianer beherrschten, ehe auch dieses an die Türken fiel, gewissermaßen ein letztes Vermächtnis des sterbenden byzantinischen Genius, so daß der Name „El Greco“ auf einmal eine tiefere Bedeutung gewinnt. So stand er zwischen seinem heimatlichen Erbe und dem aufregenden Kunstzentrum seiner Zeit – Venedig. Berufenere mögen sich den Kopf darüber zerbrechen, welche Einflüsse wie auf ihn gewirkt haben mögen.


El Greco
Hl. Martin mit Bettler, ca. 1597-1599
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Ich weiche von meiner ursprünglichen Intention ab, einen beiläufigen Beitrag über diesen Maler zu verfertigen, nicht weil das Pflichtgefühl das Interesse endlich erstickt hätte, nein, ganz im Gegenteil, sondern weil man stundenlang vor seinen Bildern meditieren könnte und dies nicht auch noch in stumpfsinnige Worte fassen möchte.


El Greco
La Santísima Trinidad, 1577–1579
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Das Pathos des Körpers, die fast fiebrige Farbigkeit, die Entmaterialisierung des Irdischen hinein in eine Art Zwischenreich, wo die Körper erglühen, bevor sie in das Unendliche hinüberwechseln. Er starb am 7. April 1614.


El Greco
Laokoon, 1604-1614
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2 Kommentare:

Walter A. Aue hat gesagt…

Die El Greco Ansicht von Toledo hat mich an das Duerer Aquarell der Toscana erinnert und, bei aller Verschiedenheit, die bedraengte Gemuetssprache Duerers findet manchen Wiederhall bei El Greco. Aber welch' kunsthistorische Frechheit von mir, so etwas, wenn auch nur versteckt im Kommentare, zu sagen! Jedenfalls: Herzlichen Dank fuer die beiden Kuenstler!

MartininBroda hat gesagt…

Hm, in der Ernsthaftigkeit, dem Getriebensein und der seelischen Tiefe würde ich wohl auch Gemeinsamkeiten sehen, aber Dürer war denke ich kein Mystiker, El Greco schon, insofern ist beider seelische Physiognomie nach meinem Empfinden doch durchaus verschieden, dann schon eher Blake.