Freitag, 15. August 2008

Unkräuter und anderes








Der Garten dieses Hauses wird an einer Seite zur Straße hin von einem Hügel abgeschirmt. Mittlerweile hat sich Gepflanztes mit selbst Gepflanztem zu einem durchaus charaktervollen Ort verbunden, zumal ich hier alle Pflegearbeiten (außer dem Wässern, falls unbedingt erforderlich) längst völlig eingestellt habe. So findet sich also neben Berberitze, Feuerdorn und Wildapfel auch Wegwarte und Johanniskraut und einiges mehr.

Ich muß gestehen, ich bin in Gartendingen hin und hergerissen. Zumal ich erst eher spät überhaupt eine Beziehung zum Gärtnern gefunden habe, mein Vater wäre vermutlich hoch erfreut, aber vielleicht ist auch das eine Frage des Alterns. In der Jugend will man die Welt umkrempeln, später pflanzt man dann lieber Rosen, eine vermutlich sinnvollere Tätigkeit, sagt jedenfalls das Alter, wenn es der Resignation einen grünen Hut aufsetzt.

Zum einen bin ich ein Freund von allem, was irgendwie erfreulich aussieht, blüht zum Beispiel, und es gibt einige sog. Unkräuter, die wirklich allerliebst blühen – Löwenzahn und Rainfarn, Schafgarbe und wilde Margeriten. Zum anderen habe ich eine deutliche Zuneigung zu abgezirkelten, künstlichen Barockgärten.

Es nicht eben einfach, beidem gerecht zu werden, wenn man einen Flecken Erde gewissermaßen zufällig vor die Füße geworfen bekommen hat, aber die mir innewohnende Trägheit führt doch häufiger dazu, daß die Unkräuter die Oberhand gewinnen. Kompromißvarianten sind zum Beispiel Inseln, eine Schafgarbeninsel auf einem recht gestutzten Rasen…

So soll vielleicht ein Garten zu einem Übungsfeld werden, wie man all die widerstrebenden und verworrenen und übriggebliebenen Vorlieben, Neigungen, Gewohnheiten, und weiß der Teufel was noch, zu einem vorzeigbaren Ganzen zusammenbringen mag.

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