Üblicherweise mache ich, wie vielleicht aufgefallen ist, gern einen großen Bogen um die Neuzeit, aber ich sah gerade einen Film über Eva - Maria Hagen, die Beiläufigkeiten des Täglichen - und jetzt springen wir einen Tag weiter, ein freundlicher Mensch vom Sender RBB teilte mir mit, daß Ezard Haußmann darin Andreas Gryphius (1616 - 1664) zitierte:
Gegenwart
(oder: Betrachtung der Zeit)
Mein sind die Jahre nicht, die mir die Zeit genommen,
Mein sind die Jahre nicht, die etwa mögen kommen.
Der Augenblick ist mein, und nehm ich den in acht,
so ist der mein, der Jahr und Ewigkeit gemacht.
Mich hatte dieses Gedicht, von ihm vorgetragen, wirklich beeindruckt, und ich wußte, ich kannte es irgendwie, aber ich vermochte nicht zu sagen, woher. Und war folglich dankbar überrascht, daß eine freundliche Frau Neidenbach schon am nächsten Tag auf meine Nachfrage antwortete. (Gott segne sie).
Ein anderer Gedankensplitter: Ich habe mich kürzlich durch ein Fragment von Uwe Johnson gequält – „Skizze eines Verunglückten“ – und fand einen aufhebenswerten Satz darin, nun das ist nicht zu verachten, immerhin, ein Satz:
„Und doch, so die Antithese, vollziehe das menschliche Leben sich am einzelnen Ich, oder verfehle sich darin. Nirgends sonst.“
Ich fürchte, das ist so der Fall.
Gegenwart
(oder: Betrachtung der Zeit)
Mein sind die Jahre nicht, die mir die Zeit genommen,
Mein sind die Jahre nicht, die etwa mögen kommen.
Der Augenblick ist mein, und nehm ich den in acht,
so ist der mein, der Jahr und Ewigkeit gemacht.
Mich hatte dieses Gedicht, von ihm vorgetragen, wirklich beeindruckt, und ich wußte, ich kannte es irgendwie, aber ich vermochte nicht zu sagen, woher. Und war folglich dankbar überrascht, daß eine freundliche Frau Neidenbach schon am nächsten Tag auf meine Nachfrage antwortete. (Gott segne sie).
Ein anderer Gedankensplitter: Ich habe mich kürzlich durch ein Fragment von Uwe Johnson gequält – „Skizze eines Verunglückten“ – und fand einen aufhebenswerten Satz darin, nun das ist nicht zu verachten, immerhin, ein Satz:
„Und doch, so die Antithese, vollziehe das menschliche Leben sich am einzelnen Ich, oder verfehle sich darin. Nirgends sonst.“
Ich fürchte, das ist so der Fall.
2 Kommentare:
Auch wenn ich noch zu jung bin, um über das Vergehen der Jahre zu sprechen, kann ich wenigstens zu dem Foto sagen, dass es ja schon fast wie ein Winterfoto aussieht. Man sieht die Blätter der Bäume kaum, stattdessen lassen die Konturen die Bäume erscheinen, als wären sie von einer Frostschicht bedeckt.
Ach, damit ist u.a. nur gemeint, daß man seine Zeit nicht mit Erwartungen und Warten vertun sollte, als ob das Eigentliche immer erst noch kommen müßte. Und das Bild ist zugegebenermaßen etwas nachbearbeitet, weil meine arme Kamera mit manchen Lichtverhältnissen nicht klarkommt, und ich fand es dann so ganz passend.
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