Mittwoch, 20. Mai 2009

Kindheits-Ort



Das wird heute vermutlich ein persönlicher Post, dieses nur als Warnzeichen für anderweitig Interessierte, das Abendland, Rilke, Preußen und Konsorten wird es sicher demnächst hier wieder geben.

In ein paar Stunden werde ich den Ort meiner Kindheit aufsuchen, voraussichtlich, man sollte in menschlichen Planungen vorsichtig sein. Ein seit langen Jahren verheiratetes Paar möchte die kirchliche Trauung nachholen, und das an dem Ort, an dem die Vorfahren einmal von lokaler Bedeutung waren. Dem Nachbarort hat die Familie vermutlich sogar den Namen aufgeprägt, wie auch immer.

Man mag das für skurril halten soviel man will, jedenfalls bin ich in dieses soweit hineingezogen, daß ich dort also nach etwa 10 und gefühlten 100 Jahren meine Bekanntschaft erneuern darf, gut, mein Vater liegt dort begraben und dessen Mutter, das wären schon gute Gründe, ich darf einen Blick auf den alten Kasten werfen, der einmal mein Elternhaus war, seltsam, andere mögen an dieser Stelle sentimentale Anwandlungen haben, ich nicht, und ich weiß offen gesagt nicht, wo dieses herrührt.

Dieses gerührte Eins-Sein mit dem Ort der Kindheit ist mir irgendwie bisher erspart geblieben, andere Orte haben ihre Widerhaken auswerfen können, Rostock und Potsdam etwa, dieser Ort nicht.

Und nur zur Unterhaltung (in Sachen weiblicher Logik) – Ich: „Dafür brauchen wir länger, das ist noch weiter von hier weg, ich zeig dir das auf der Karte.“

„Ich weiß, daß das viel dichter ist (?), ich brauch keine Karte, ich hab das alles im Gefühl.“

Vermutlich sollte man männliche und weibliche Karten auflegen, sie dürften kaum Ähnlichkeiten haben.

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