Freitag, 15. Mai 2009

Monteverdi

Wenn wir verloren Gegangenes verspüren, gerät das Auftauchen und Zerfließen der Dinge ins Stocken und mitunter entsteht dann großartig Neues. Aus der Anteilnahme an Vergangenem erwächst nicht etwa Nachgeschaffenes, sondern neu Geschaffenes. So jedenfalls war es mit der Oper. Vor mehr als 400 Jahren brannte der Wunsch sehr stark, die Antike zurückzugewinnen, was aber auf die Bühne trat, war nicht das antike Drama, von dem wir, wenn wir ehrlich sind, auch heute nur eher wenig wissen, jedenfalls ist seine Musik nahezu komplett verlorengegangen. Es entstand eine Kunstform, die gewissermaßen das Hochgebirge an Komplexität und Dichte dort verkörpert.

Die ersten Opern sind nicht überliefert und so verbindet sich der Anfang der Oper mit Claudio Monteverdi, der am 15. Mai 1567 in Cremona getauft wurde. Wir haben hier kürzlich schon einmal an ihn erinnert und auch dort als Musikbeispiel das Lamento aus der (leider verschollenen) Oper L’Arianna in der Interpretation von Kathleen Mary Ferrier gewählt, auch wenn sie es tatsächlich sehr langsam singt, hat es dafür doch unendlich viel Ausdruck.





Das zweite Beispiel hat zugegebenermaßen einen etwas seltsamen Reiz. Der berühmte Countertenor Philippe Jaroussky singt den Part der Hoffnung (La Speranza) aus der Oper „L'Orfeo“.


Keine Kommentare: