Samstag, 26. September 2009

Nach einem angenehmen Abend


Dylan Thomas „Do not go gentle into that good night"
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Manchmal sind Bücher bemerkenswerter als ihre Autoren, manchmal ist es auch umgekehrt, und mitunter sind die Autoren schlicht netter als ihre Bücher. Tut mir leid, wenn es am Freitag hier nichts zu lesen gab. Ich habe mir gestern tatsächlich die Verleihung des Uwe-Johnson-Förderpreises an Herrn Thomas Pletzinger, von dem hier kürzlich die Rede war, für „Bestattung eines Hundes“ angetan und muß sagen, er scheint ein sehr netter Mensch zu sein. Er wird einen Teil des Preisgeldes für seine demnächst stattfindende Hochzeit verwenden und er will, ich habe es mir extra aufgeschrieben: „Ich will das Leben meiner Leser ein Stück versöhnlicher machen.“ Das Leben sei meist nicht versöhnlich, aber wenn er es zustande bringen könne, daß sie Dinge begreifen würden, wäre es für sie angenehmer. Nun ja.

Doch ich muß mit dem alten Vorurteil aufräumen, daß der Predigtschlaf der gesündeste sei, der Schlaf während der Laudatio hatte einen äußerst belebenden Effekt, vielleicht das angenehme Gefühl, an bedeutsamen Dingen teil zu haben, ohne sich ihnen wirklich aussetzen zu müssen. Aber letztendlich hatte ich anschließend eine wirklich bereichernde Unterhaltung. Dabei, wenn ich aus meinem Leben erzähle, komme ich mir schon vor wie ein Kriegsveteran (welcher Krieg bitte), abgesehen davon, daß das meiste interessant klingen mag, will sich nur komischerweise bei mir kein entsprechendes Gefühl einstellen. Nebenbei gesagt, gibt es im Deutschen merkwürdigerweise kein Wort für das Gegenteil von "bereichernd", dabei kenne ich den Sachverhalt durchaus, wie ich kürzlich „irgendwo“ erwähnte, in der Unterhaltung mit manchen Zeitgenossen habe man die Empfindung, einem würde das Gehirn ausgesaugt.

Und was soll Dylan Thomas hier? Nun es gibt einen vordergründigen Grund und einen anderen. Der vordergründige. Ich werde mir heute vielleicht einen Film über ihn ansehen und da kann mir dieses Gedicht in den Sinn. Und der andere, hm, bei den Blogs, die ich verfolge hat ein Autor (Derik) gerade versucht, sich das Leben zu nehmen, und ein anderer sucht nach Gründen, es weiterzuführen. Mit anderen Worten, es gibt schon Literatur, die im o.g. Sinne helfen kann, andere Literatur.


Dylan Thomas „Geh nicht gelassen in die gute Nacht"
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1 Kommentar:

Charlie hat gesagt…

Love Dylan Thomas! One of the best.