Samstag, 16. April 2011
Seltsames
Dann versuchen wir einmal, uns selbst zur Ordnung zu rufen (immer noch keine Nachträge, aber heimliche Fortschritte). Der Tag wurde mehr oder weniger an den Garten verschwendet. Aus verschiedenen Gründen. Einmal hat sich die Bewegungsfähigkeit hinreichend verbessert, und dann funktioniert mein Geist nicht ohne Bewegung, klingt absurd, ist aber so.
Als ich auf das heutige Datum blickte, stieß auf einiges Merkwürdiges, etwa auf diesen kuriosen Satz in einem Wikipedia-Artikel: „Die Annexion Naurus durch Deutschland verhinderte die potenzielle Selbstausrottung der Nauruer durch Alkohol und Waffen, gleichzeitig verloren sie aber die Kontrolle über ihre Insel und über ihr Schicksal für nahezu 80 Jahre.“ Das ist ja wirklich schlimm, daß sie daran gehindert wurden, sich selbstbestimmt auszurotten. Schon eine eigentümliche Sache, die deutsche Kolonialgeschichte. Ich habe mich hier einmal etwas ausführlicher dazu eingelassen.
Zu etwas völlig anderem: Bernadette Soubirous starb am 16. April 1879. Ihre Visionen haben einen der bedeutendsten Orte der Marienverehrung entstehen lassen, Lourdes. Eine faszinierende Geschichte, so gestehe ich, aber auch eine, bei der ich spüre, wieviel Protestantismus in mir doch immer noch steckt.
Daß ich in diesen Dingen etwas hin und hergerissen bin, ist vielleicht schon aufgefallen. Bei dem folgenden Namen bin ich gerade schlicht und einfach dankbar: Benedikt XVI. wurde am 16. April 1927 als Joseph Aloisius Ratzinger geboren. Ich lese derzeit sehr langsam, gewissermaßen in meditativer Weise, den 2. Teil seines Buches „Jesus von Nazareth“ und ich bin lange nicht mehr einem religiösen Buch so nahe gewesen. Man kann es intellektuelle Seelsorge nennen. Aber 2 andere Vergleiche, die sich zu widersprechen scheinen, erscheinen mir naheliegender. Es ist als hätte man eine fremde Sprache durch praktischen Gebrauch leidlich gelernt, ist aber immer noch unsicher, meint wohl auch, manchmal von den Falschen gelernt zu haben, so eine Sprache wird ja von den Verschiedensten gesprochen. Und dann fällt einem ein Grammatiklehrbuch in die Hand und erleichtert wird man von einem Aha-Erlebnis zum nächsten geführt. Und der andere Vergleich: Dieses Buch macht in einer auf den ersten flüchtigen Blick oft unscheinbaren Sprache mit dem Bekannten, aber fremd Gewordenen wieder vertraut, es führt nach Hause zurück.
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2 Kommentare:
I really need to read the pope's books on Jesus of Nazareth. Thanks for reminding me with the glowing review.
As you note, colonies were far from an unmitigated evil. Eventually, nations have a right to self-determination, but tiny peoples living in literal isolation are a special case, since they can hardly exist as a nation-state.
The colonies issue is a special one, but you really should read his book, maybe we could talk about it.
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