I'm nobody! Who are you?
I'm Nobody! Who are you?
Are you - Nobody - too?
Then there's a pair of us!
Don't tell! they'd advertise - you know!
How dreary - to be - Somebody!
How public - like a Frog -
To tell one's name - the livelong June -
To an admiring Bog!
Ich bin Niemand! Wer bist Du?
Ich bin Niemand! Wer bist Du?
Zum - Niemand - auch ernannt?
Dann paßt Du gut zu Mir dazu!
Sag' nichts! - sonst wird's - bekannt!
Wie öd, ein - Jemand - so zu sein -
wie öffentlich - wie'n Fröschchen fast,
das Namen quakt - jahraus, jahrein -
dem liebenden Morast!
Translation / Übersetzung
by / von Walter A. Aue
by / von Walter A. Aue
Prof. Aue war vorhin so freundlich, mich dezent darauf hinzuweisen, wie viele religiöse Gefühle ich wohl mit meinem Calvin-Stück verletzt haben dürfte. Autsch. Ich hatte so etwas vermutet, ich war schon so verunsichert, daß ich begonnen hatte, hier Handarbeiten zu veröffentlichen. Ja, wörtlich sozusagen, das Bild unten ist der erste Versuch mit getrockneten Pflanzen aus dem hiesigen Garten. Ich verletze so ungern die Gefühle lebender Menschen, bei den Toten kann ich immer noch auf Matth. 8,22 verweisen, aber leider verletzen Meinungen Menschen, sollte man deshalb auf diese verzichten, die Meinungen meine ich, man kann, denke ich, nur versuchen, sie sorgfältiger auszusprechen.
Ich hatte hier kürzlich etwas über H. Hesse verlauten lassen, in meiner üblichen naßforschen Art, das (es wird noch anderes dazugekommen sein) hatte ihn offenkundig veranlaßt, eine weitere Übersetzung von „Seltsam, im Nebel…“ zu verfassen, die ich nur dringend rekommandieren kann (auch wenn er mich im Kommentar ausführlich zitiert).
Es ist immer mühsam zu unterscheiden zwischen Gestalten der Vergangenheit und Menschen, die in deren Einfluß aufwachsen und leben, dabei mögen sehr unterschiedliche Dinge entstehen. Walter A. Aue verwies mich darauf, daß ohne Calvin womöglich uns eine Emily Dickinson nicht bekannt wäre. Eine Dichterin, die ich bisher komplett übersehen hatte, obwohl er sie sehr schätzt und auch übersetzt hat, ja, ich weiß, ich bin ein Ignorant. Und die Frau ist wirklich grandios. Darum als mehr als nur Abbitte das Gedicht im Eingang.
Dabei hält der Kalender heute 3 Namen bereit, bei denen ich jeweils gedacht hatte, wie schön, daß du heute beschlossen hast, nichts zu schreiben, heute nur Handarbeiten, hah. Da wäre Erasmus von Rotterdam, gewissermaßen der Gegenpol zu Calvin, auch mit allen Schwächen, zusammen wirklich ein hübsches Paar.
Dann hätten wir Fritz Reuter, unseren mecklenburgischen Nationaldichter, der sogar zeitweise in dieser Stadt gelebt hat, bei dem ich mir aber vorgenommen habe, ihn später für mich zu entdecken.
Und dann Stefan George (brrr). Der Ausruf in Klammern bedeutet, dieses ist ein Dichter, den ich, wenn Menschen rational konstruiert wären, eigentlich zutiefst verehren müßte, was mir aber komplett unmöglich ist, vielleicht später, wenn ich irgendwann möglicherweise reifer geworden bin. Wo ich aber sowieso auf seinen Seiten war, fiel mir auf, daß Prof. Aue zu meiner leichten Überraschung ein Gedicht von ihm übersetzt hat, das ich sogar mag. Also wollen wir doch mit George für heute enden:
Stefan George:
Komm in den totgesagten Park
Komm in den totgesagten park und schau:
Der schimmer ferner lächelnder gestade,
Der reinen wolken unverhofftes blau
Erhellt die weiher und die bunten pfade.
Dort nimm das tiefe gelb, das weiche grau
Von birken und von buchs, der wind ist lau,
Die späten rosen welkten noch nicht ganz,
Erlese küsse sie und flicht den kranz.
Vergiss auch diese letzten astern nicht,
Den purpur um die ranken wilder reben
Und auch was übrig blieb von grünem leben
Verwinde leicht im herbstlichen gesicht.
Come to the Park they said was dead
Come to the park they said was dead. Pursue:
the shimmer of remote and shining harbors,
of purest clouds' quite unexpected blue
illuminating ponds and colored arbours.
Take here the yellow deep, the subtle grey
of birch and box wood. Mild are winds today
and latest roses still your eye will find.
Select them, kiss them, and a garland wind:
Do not forget late asters, and embrace
the crimson round the tendrils of wild vine,
and what remains of verdant life, align
and twine to features of your autumn's face.
Translation / Übersetzung
by / von Walter A. Aue
by / von Walter A. Aue
2 Kommentare:
Emily Dickinson &
translation
Professor Aue was recently so kind to hint at the fact I might probably have injured many religious feelings with my Calvin piece. Autsch. I had assumed something like that and was already so much irritated I begun to publish handicraft here. Yes, literally, the picture below is my first attempt with dried plants from my garden. I don’t like it to injure the feelings of living humans, the dead ones I can still refer on Matth. 8,22, but unfortunately opinions injure humans, should one therefore abstain from these, opinions I mean, one can only try I guess expressing them more carefully.
I had mentioned here recently something about H. Hesse in my usual cheeky manner (http://martininbroda.blogspot.com/2009/07/uber-hesse-nebel-und-ermordete-griechen.html), which (I’m sure, there were not only this) had obviously prompted a further translation of „Wondrous to wander through mists!“(http://myweb.dal.ca/waue/Trans/Hesse-ImNebel.html#Second), which I recommend strongly (even if he quotes me in the comment).
It is always hard to differentiate between shapes of the past and humans, which grow up and live in their influence, there may arise very different things. Walter A. Aue referred to me that without Calvin possibly an Emily Dickinson would be unknown to us. A poet, who I had completely surveyed so far, although he appreciate her much and translated her poems, I know, I am an ignorant. And that woman is really magnificent. Therefore more as just an apology the poem in the entrance.
In the calendar we find today 3 names, at which I had thought in each case, how wonderful you decided today to write nothing about such topics, just handicrafts today, hah. There would be Erasmus of Rotterdam (http://en.wikipedia.org/wiki/Desiderius_Erasmus), a great man, to a certain extent the opposite of Calvin, even with his failings, together they would make really a pretty pair.
Then we would have Fritz Reuter (http://en.wikipedia.org/wiki/Fritz_Reuter), our Mecklenburgian national poet, who lived even occasionally in this city, with whom I however planned to discover him later for me.
And then Stefan George (brrr) - http://en.wikipedia.org/wiki/Stefan_George. The call in parentheses meant, this is a poet, whom I, if humans were rationally designed, would have to admire actually deeply, what for me however is completely impossible, perhaps later, if I became possibly more mature sometimes. But since I was anyway at his sites, I noticed that Professor Aue translated a poem from him, which I even like to my slight surprise. Thus we want to end nevertheless with George for today.
Exakt richtig
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