Donnerstag, 30. Juli 2009
Vor 111 Jahren
Heute vor 111 Jahren starb Otto von Bismarck. Es ist mit solchen Gestalten, die man wertschätzt, wie im wirklichen Leben, man vergißt sie ein wenig mit der Zeit. Zum Glück in diesem Fall nicht wirklich, Herr Roloff hat vor einem Jahr eine Ansprache gehalten, die hier auch dokumentiert ist und an die ich gern noch einmal aus diesem Anlaß erinnern will, denn, was vor einem Jahr richtig war, kann heute nicht falsch sein.
Ich gestehe, ich habe diesmal, anstatt mich weitläufig auszubreiten, noch einmal etwas gelesen (ich fürchte, ich bin gerade in einer Phase, wo ich lieber wieder eher etwas lesen sollte, bevor ich darüber schreibe) und zwar „Bismarcks Tod und Deutschlands Tränen“ von Lothar Machtan (Goldmann, 1998). Herr Roloff hatte mir diese Empfehlung ans Herz gelegt, aber da ich von diesem Autor auch schon recht groben Unfug zur Kenntnis nehmen mußte (nicht von Herrn Roloff, aber wenn ich mich recht erinnere, hatte er einmal enthüllt, daß Hitlers Hund schwul war), habe ich mich lieber doch noch einmal selbst überzeugt und ja „es ist gut und nützlich zu lesen“, wenn man etwas über die letzten Jahre Bismarcks erfahren will.
Wir wollen mit Fontane enden:
Wo Bismarck liegen soll.
(Geschrieben am 31. Juli 1898)
Nicht in Dom oder Fürstengruft,
er ruh' in Gottes freier Luft
draußen auf Berg und Halde,
noch besser tief, tief im Walde;
Widukind lädt ihn zu sich ein:
»Ein Sachse war er, drum ist er mein,
im Sachsenwald soll er begraben sein.«
Der Leib zerfällt, der Stein zerfällt,
aber der Sachsenwald, der hält,
und kommen nach dreitausend Jahren
Fremde hier des Weges gefahren
und sehen, geborgen vorm Licht der Sonnen,
den Waldrand in Efeu tief eingesponnen
und staunen der Schönheit und jauchzen froh,
so gebietet einer: »Lärmt nicht so! -
Hier unten liegt Bismarck irgendwo.«
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